Kultur

Politik und Anstand

von Die Redaktion · 18. Oktober 2005

Auch wenn er damit den einen oder anderen zur Verzweiflung trieb, z.B. mit seinem unerbittlichen Regime der Klarsichthüllen. Aber ohne sie "schiebt sich alles ineinander und man findet nichts mehr. Furchtbar!" sagt Vogel dazu und fragt:

"Ist es wirklich so schlecht, wenn einer in der Politik mit Offenheit und Transparenz in Verbindung gebracht wird?"

Von Politikern verlangt er Mitmenschlichkeit und Verantwortungsbewusstsein, von den Sozialdemokraten, dass sie ihre Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität weiterhin demokratisch durchsetzen. Er streitet für eine gerechte Weltordnung.

Zu seinen Überzeugungen steht er, auch wenn er zugeben muss, dass es durchaus Fragen gibt, bei denen man "mehr oder weniger schuldig wird - gleich wie man sich entscheidet", z.B. beim Thema Schwangerschaftsabbruch oder Asyl.

In einem langen Interview stellt sich der ehemalige Oberbürgermeister von München, Regierende Bürgermeister von Berlin, Bundesjustizminister, SPD-Vorsitzende und Oppositionsführer im Bundestag, den Fragen von Heribert Prantl, leitender Redakteur der "Süddeutschen Zeitung".

Der "Oberlehrer" (Hans-Jürgen Wischnewski über Vogel) und der "Oberredakteur" (Vogel über Prantl) streiten über Gott und die Welt, die Politik und die Medien. Sie kommen einander sehr nahe.

Von Dagmar Günther

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