Menschenhandel ist die moderne Sklaverei des 21. Jahrhunderts. In Europa ist Menschenhandel meist gleichbedeutend mit Zwangsprostitution. Statt Ketten werden Vergewaltigung und Psychoterror
eingesetzt. Die Frauen werden ihrer Identität als Menschen und Bürger beraubt.
Nach dem Drogen- und Waffenhandel ist Menschenhandel die lukrativste kriminelle Tätigkeit. Weltweit werden etwa 60 Milliarden Euro Umsatz in diesem Bereich gemacht, davon 10 Milliarden in der
Europäischen Union und 60 bis 80 Millionen in Deutschland.
Zur Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland wird ein Anstieg der Zwangsprostitution erwartet. Genaue Zahlen kennt niemand, Schätzungen gehen davon aus, dass 30 000 bis 60 000 Frauen und
junge Mädchen zur sexuellen Ausbeutung während der Weltmeisterschaft nach Deutschland gebracht werden.
Die im Vorfeld der Fußball-WM angestoßenen Informationskampagnen sind daher zu begrüßen, denn auch sie tragen zur Bekämpfung des Menschenhandels bei. Darüber hinaus müssen jedoch verbesserte
Maßnahmen zum Schutz der Opfer des Menschenhandels ergriffen werden. Dazu gehören verbesserte Zeuginnenschutzprogramme, psychologische Hilfen und die finanzielle Absicherung entsprechender
Beratungsstellen.
(Pressemeldung des Deutschen Bundestages - 13.04.2006)
Quelle:
http://www.bundestag.de/bic/presse/2006/pz_060413
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