"Männer sind wie Pfirsiche" - unter diesem Titel hat Harald Martenstein 62 "Lebenszeichen"-Kolumnen aus der "Zeit" zusammengefasst. Kurz und pointiert setzt sich der 54jährige jedoch nicht
nur mit dem Mann von heute auseinander. Nahezu nichts entgeht seinem Blick und noch weniger seinem spitzen Kommentar.
Martenstein schreibt über Pornos genauso wie über Literatur, über die Prostata wie über den Widerstand im Nationalsozialismus. Wer den Autor bereits kennt, kann sich über ein Konzentrat
seiner Betrachtungen freuen, wer ihn bisher nicht kannte, bekommt ein erstklassiges Bild des Mannes, an dem Alice Schwarzer besonders "seine durchgängige Sensibilität für Pornografisches und
Menschenfeindliches" schätzt. Das zumindest bekennt sie im Vorwort zu "Männer sind wie Pfirsiche".
Viel Freude bereitet bei der Lektüre des Bandes der ständige Themenwechsel. Kein Beitrag ist länger als zwei Seiten, auf denen Harald Martenstein jedoch ein wahres Feuerwerk an Ironie und
Zynismus abbrennt. Durch seine Brille betrachtet, wird der ganz normale Alltag zu einem Jahrmarkt der Skurrilitäten, die Martenstein gekonnt in Szene setzt. So bleibt der eine oder andere Lacher
durchaus im Halse stecken.
Harald Martenstein: Männer sind wie Pfirsiche, Bertelsmann-Verlag 2007, 14,95 Euro, ISBN: 978 357 000 961 1
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