In der Orangerie im "Neuen Garten", hatte sich eine illustre Runde von Künstlern, Kulturschaffenden und Politikern versammelt. Zunächst verabschiedete sie Manfred Stolpe
offiziell. Erst kürzlich hatte er den Vorsitz des Forums, das sich die "Vollendung der inneren Einheit" auf den Fahnen geschrieben hat, an Matthias Platzeck übergeben. Bundestagspräsident
Wolfgang Thierse hielt die Laudatio. Durch Stolpe sei das Forum zu einer anerkannten Institution der Debatte und neuer Ideen, der Begegnung von Politik und Kultur, von Bürgern und Experten
geworden, worauf Matthias Platzeck in der weiteren Arbeit aufbauen könne.
Dieser konnte gleich mit einer Neuigkeit für die Gäste aufwarten. "Wir haben uns heute entschieden, unser Filmorchester zu behalten." Dies sei durchaus nicht selbstverständlich, da
Brandenburg "arm wie eine Kirchenmaus" sei. "Kultur braucht den Rückenwind der Politik", forderte auch die Vorsitzende des Kulturforums Brandenburg, Ulrike Liedtke. Mit dem "Forum Ostdeutschland"
sei ein Anfang gemacht.
Für Görlitz-Zgorzelec als "Kulturhauptstadt Europas 2010" warb Barbara Ludwig, Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst in Sachsen. Die deutsch-polnische Europastadt ist gemeinsam mit
der sich stellvertretend für das Ruhrgebiet bewerbenden Stadt Essen vom Deutschen Bundesrat als offizieller Bewerber um den Titel nominiert worden. Schützenhilfe bekam Ludwig von Gesine Schwan.
"Was in Ostdeutschland für Bildung und Kultur getan wird, ist vorbildlich", meinte die Präsidentin der Europauniversität Viadrina in Frankfurt/Oder. "Jeder Mensch hat den Wunsch ein sinnvolles
Leben zu führen. Kultur ist das Medium dazu," gab sie den Gästen mit auf den Weg. Die nutzten den lauen Sommerabend zu angeregten Gesprächen im Garten der Orangerie. Hier verriet Schriftsteller
Thomas Brussig, dass er gerade an einem neuen Werk arbeite. Das "Forum Ost" hat eine zweite Phase begonnen. Seine Impulse sind wichtiger denn je.
Kai Doering
Klaus-Jürgen Scherer