"Es wäre doch schön, wenn Journalisten einmal genauso kritisch beäugt würden wie Politiker", beschrieb Hajo Schumacher die Beweggründe für sein Buch "Schmierfinken", das er zusammen mit
Maybrit Illner herausgegeben hat. Das Ergebnis sei allerdings insgesamt ein ziemlich freundlicher Umgang mit der schreibenden Zunft, so Uwe-Karsten Heye. Er führte dies auf die Angst der
Politiker vor den Gegenreaktionen der Journalisten zurück.
Dieser freundliche Umgang mit den Journalisten könne jedoch aufschlussreich sein, so Schumacher. Als Beispiel nannte er den Beitrag der CSU-Politikerin Dorothee Bär über den
Fernsehjournalisten Peter Hahne. Die beschönigende Art, wie Bär den Journalisten hochleben lasse, sage sehr viel über die Autorin aus. In eine andere Richtung geht jedoch der Beitrag
"Jounellismus" von den SPD-Politikern Niels Annen und Björn Böhning, in dem Roland Nelles vom Spiegel "fachgerecht filetiert" werde, so Schumacher.
Schumacher sparte nicht mit Kritik an der eigenen Zunft. Insbesondere das "Kanzlerduell" im zurückliegenden Wahlkampf habe gezeigt, dass die Erwartungen des Publikums von den Journalisten
nicht mehr erfüllt würden. "Die Zuschauer erwarteten Antworten auf ihre Fragen. Den Journalisten ging es offensichtlich eher um die richtige Sitzordnung." Letztlich habe der Zuschauer aber
richtig und "gerecht" reagiert, indem insgesamt 6 Millionen Menschen weniger das Duell geguckt haben als beim letzten "Kanzlerduell.
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