Jugendkriminalität: Angebote für alle Jugendliche als Präventionsmaßnahme
"Was führt zu solchen Taten? Welche Rolle spielt das soziale Umfeld der Täter?" Solche Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussion aus der Reihe "Jugend trifft Politik".
Experten aus Politik und Gesellschaft, unter ihnen die Juso-Vorsitzenden Franziska Drohsel, diskutierten mit Schülern, Lehrern und Sozialarbeitern. Sie kamen zu dem Entschluss, dass die
Probleme und die Ursachen von Gewalt nicht nur kurzzeitig Gegenstand der Diskussion sein dürfen - nicht so wie damals nach dem U-Bahn-Video. Das Forum setzte dabei auf Institutionen und Projekte,
die das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Besonders junge Migranten sollen integriert werden. Dann würde kein Frust mehr durch Ausgrenzung entstehen. Darüber hinaus machte die Diskussion
deutlich, dass das Thema Jugendkriminalität ein gesamtgesellschaftliches Problem ist - und nicht eines von jungen Migranten oder von deutschen Jugendlichen. Gute, präventive Angebote versprechen
für junge Erwachsene Verbesserung, erreichen aber längst nicht alle Betroffenen. Aus diesem Grunde meinte der SPD-Abgeordnete Raed Saleh: "Kein Geld, sondern engagierte Leute braucht, wer gegen die
Ursachen von Jugendkriminalität angehen will." Er hat selbst das Projekt "Kiezstreifen" in Berlin-Spandau ins Leben gerufen. Dieses zeigt, dass Prävention auch in Zeiten leerer Kassen möglich ist.
Sonja Gurris