Jagoda Marinić: Warum wir neue Heldinnen brauchen
Greta Thunberg, Carola Rackete und Michelle Obama haben etwas gemeinsam. Sie treten – jede an einer anderen Stelle – für Werte ein. „Ich wusste nichts von Greta Thunberg und Carola Rackete als ich mein Buch geschrieben habe“, sagt Jagoda Marinić. „Sheroes“ heißt es und es geht darin um Rollenbilder und neue Heldinnen. Für Jagoda Marinić gehören Thunberg, Rackete und Obama unbedingt dazu.
„Wir brauchen mehr Frauen, die im Alltag Mut haben.“
„Frauen fehlen überall“, ist Marinić überzeugt: in der Politik, in den Medien in der Literatur. „Dabei sind sie existenziell wichtig.“ Um diesen Zustand zu ändern, brauche es „neue Heldinnebilder“, eben solche wie Klimaaktivistin Thunberg oder „Seawatch“-Kapitänin Rackete. Sie könnten Vorbilder sein und anderen Frauen ermutigen. „Wir brauchen mehr Frauen, die im Alltag Mut haben“, findet Marinić. „Nervt ruhig!“, lautet ihr Appell.
Bei Lars Klingbeil rennt die Autorin damit offene Türen ein. „Der Anteil von Frauen im Bundestag ist drastisch zurückgegangen“, klagt der SPD-Generalsekretär. Die Sozialdemokraten setzten sich deshalb für ein bundesweites Paritätsgesetz ein, damit Frauen und Männer im Parlament gleichberechtigt vertreten sind.
Paritätsgesetz und Doppelspitze
Und auch in der SPD sollen Frauen künftig besser repräsentiert sein, angefangen beim Parteivorsitz. „Wir haben intensiv darüber diskutiert, ob wir künftig eine Doppelspitze wollen“, berichtet Klingbeil. Er sei froh, dass der Bundesparteitag nun die Möglichkeit dafür eröffnen könnte.
Jagoda Marinić begrüßt das und setzt noch einen drauf. „Ich würde mich total freuen, wenn bei der Doppelspitze auch eine Frau mit Migrationsgeschichte dabei wäre.“
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.