Kultur

Im Gedenken an Peter Glotz

von Die Redaktion · 26. Oktober 2005
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Gemeinsam mit Norbert Seitz von "Die Neue Gesellschaft", deren Chefredakteur Glotz bis zuletzt war, stellte Clement heraus, welche Impulse Glotz der Gesellschaft gab.

Der Wissenschaftler, Politiker und Publizist sei stets bemüht gewesen, zu verhindern, dass die SPD sich vor neuen Errungenschaften und gesellschaftlichen Veränderungen verschliesst, so Clement.

Seine "unglaubliche Kreativität" ermöglichte der SPD "bündnisfähig" mit der Wirtschaft zu werden. Glotz hätte sich damals gesorgt, die Technik- und Innovationsfeindlichkeit seiner Partei verhindere eine Wohlstandsmehrung bei den Menschen.

Diese feindliche Einstellung sah Clement zwar nicht mehr, mahnte jedoch an, die deutsche Sozialdemokratie habe die Vereinbarkeit von Innovation und Gerechtigkeit noch nicht verinnerlicht.

Politik war dem langjährigen Geschäftsführer Glotz nie vorausschauend genug. Er hätte daher, dessen ist sich Clement sicher, das Berliner Programm als unzulänglich bewertet.

In der Zukunft, so Clement, müsse man nun gerade in der Großen Koalition die SPD wieder "zu einem Ort der Kommunikation" machen. Die Diskursfreude des Kommunikationswissenschaftlers Glotz könne da nur hilfreich sein.

Clement warnte davor, bei der Programmdebatte in Eile zu verfallen. Zeit sei von Nöten, um zumindest annähernd die "Kraft der Abstraktion" von Godesberg und somit eine breite Akzeptanz wieder zu erlangen.

"Dieses Buch ist ein großes Buch!", resümierte Clement. Die Autobiografie, welche Glotz kurz vor seinem Tod am 25. August fertig gestellt hat, lasse "Lebenswirklichkeit erkennen" und sei "von unschätzbarem Wert".

Eine Rezension zu der Autobiografie finden Sie unter:

link http://[home/magazin/artikel.php?artikel=1070&type=2]http://home/magazin/artikel.php?artikel=1070&type=2

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David Malcharczyk

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