Kultur

„Ick hab Berlin im Kopp“ – Kurt Mühlenhaupt (1921-2006)

von Die Redaktion · 18. April 2006
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Als "Mann mit dem roten Hut" - so sah man den Maler nicht nur in der Öffentlichkeit, so tauchte er auch in vielen seiner Bilder auf - im gleichnamigen Selbstporträt etwa oder mitten im bunten Taumel der Wiedervereinigung.

Inspiration bezog Kurt Mühlenhaupt lange aus dem Kiez in Kreuzberg. Hier war er in den sechziger Jahren unter anderem Trödler und Wirt der Künstlerkneipe "Leierkasten". Zuvor hatte Mühlenhaupt die Ausbildung an der Kunsthochschule abgebrochen und als Autodidakt weitergemacht. Seine Bilder zeigen meist Menschen aus dem Arbeitermilieu. Bekannt ist auch der von Kurt Mühlenhaupt geschaffene Feuerwehrbrunnen auf dem Kreuzberger Mariannenplatz.

Berlin kehrte er 1992 den Rücken, als er mit seiner Frau Hannelore in das nördlich der Hauptstadt gelegene Bergsdorf zog. Hier sanierte das Paar ein barockes Schlösschen, das heute auch als Mühlenhaupt-Museum dient.

Ganz weg aus seiner Stadt war der Maler, der von sich und seinen Motiven sagte: "Ick hab Berlin im Kopp", aber nie. Mühlenhaupts Bilder zur Passionsgeschichte sind unter dem Titel "...und dreimal krähte der Hahn" noch bis zum 24. Juni im Berliner Dom zu sehen.

Manuel Preuten

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