Kultur

"Große für Kleine"

von Die Redaktion · 23. November 2006
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Die Hamburger Wochenzeitung "ZEIT" rief zusammen mit der "Stiftung Lesen" und weiteren Partnern bundesweit über 300 Prominente zum Vorlesen in Bibliotheken, Schulen und zu Hause auf.

Zweck des Vorlesetages unter dem Titel "Große für Kleine" sollte sein, den Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren die Lust auf das Lesen zu erhöhen. Gerade der erste Kontakt mit Büchern bewirke in vielen Fällen eine Begeisterung, die das gesamte Leben anhält. Selbst unruhige Kinder lauschen gebannt, wenn sie eine Geschichte vorgelesen bekommen.

Nachdem Wolfgang Thierse das Klassenzimmer betrat, wurde er vom Schuldirektor Liesegang vorgestellt. Thierse erzählte den gespannt zuhörenden Kindern, dass er selber vor Jahrzehnten die Schule besuchte. Er wohne auch

ganz in der Nähe. Und ganz wichtig heute: schon als kleiner Junge habe er sehr gerne gelesen. Dies sei noch immer der Fall, so dass er sich als regelrechter Bücherwurm bezeichnen würde.

Die Geschichte, die Thierse vortrug, hieß "Was ist los mit Marie?" und handelt von einem kleinen Mädchen, die zwar in Armut leben muss, aber trotz dieses Handicaps von ihren Mitschülern akzeptiert wird. Nach dem tosenden Applaus für den Politiker unterhielt sich Thierse mit den Kindern über das Thema Armut und stellt Fragen. Zum Beispiel: Warum können Menschen auch in Deutschland arm sein? Nun war die Ruhe vorbei und die Antworten der Kinder prasselten auf ihn ein. Schnell war zu bemerken, dass die Geschichte zum Nachdenken animierte. So zählten die Schüler Armutsgründe wie etwa Krankheit, Arbeitslosigkeit und eine fehlende schulische oder berufliche Ausbildung auf. Thierse hob hierzu die Wichtigkeit einer guten Bildung hervor.

Nach eine halben Stunde verließ der Politiker, dem der Vormittag in der Schule sichtlich gefiel, die Klasse. Für die Schülerinnen und Schüler ging ein außergewöhnlicher Termin zu Ende, der ihnen viel Freude bereitet hat und der hoffentlich das Interesse am Lesen erhöht hat.

Stefan Campen

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