Kultur

Gemeinsam in die Zukunft

von Die Redaktion · 21. September 2005
placeholder

"Sehr viele Projekte hängen von dem Engagement Einzelner

ab", berichtete Gesine Schwan. Diese zu unterstützen sei ihr persönliches

Anliegen wie das der Bundesregierung. "Europa bietet eine fantastische Chance

für Jugendliche, wenn wir es schaffen, dies politisch zu gestalten und nicht nur

ein Rädchen im ökonomischen Getriebe sind."

Viele Initiativen scheitern am fehlenden Geld. Dies wurde in der Diskussion

deutlich. "Nicht das Geld ist das Problem, sondern die fehlenden Partner in

Deutschland", meinte zwar Marek Rzeszotarski, doch zeigte auch er sich erfreut

über die Initiative von Bundespräsident Horst Köhler, der vor wenigen Tagen

angekündigt hatte, das Budget der deutsch-polnischen Gesellschaft

aufzustocken. "Man muss beharrlich sein", nannte Gesine Schwan eine der

Haupteigenschaften, die Antragsteller für eine finanzielle Förderung bräuchten.

Als weiteres Problem nannten die Jugendlichen den bürokratischen Aufwand in

der Europäischen Union, den die ehrenamtlichen Organisatoren von

Jugendaustauschen auf sich nehmen müssten. "Wir alle leiden unter der

Bürokratie in der EU", zeigte Gesine Schwan Verständnis, doch warb sie auch

um Nachsicht: "Bestimmte rechtliche Dinge können nicht einfach über Bord

geworfen werden."

Dass die Probleme im Austausch zwischen deutschen und polnischen

Jugendlichen eher materieller Art sind, zeigte sich auch daran, dass Themen wie

das von Bund der Vertriebenen geplante "Zentrum gegen Vertreibung" in den

Gesprächen der jungen Menschen nicht vorkommen.

"Jugendaustausche sollten thematisch nicht zu hoch aufgehängt werden",

mahnte Frank Stryga an. Er ist Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses

zwischen Hannoversch Münden und Chelmno. Seiner Ansicht nach sollte das

gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund stehen. "Nur so können Vorurteile

abgebaut werden", stimmte auch Gesine Schwan zu und Marek Rzeszotarski

ergänzte: "Alles ist möglich, doch es braucht Zeit."

Kai Doering

Die Regierungen von Polen und Deutschland haben das deutsch-

polnische Jahr ausgerufen. Es dauert vom Mai 2005 bis Mai 2006 und bietet

Raum für viele Projekte und Initiativen. Weitere Informationen unter: www.de-

pl.info

0 Kommentare
Noch keine Kommentare