Zur Überwindung der gesellschaftlichen Armut bedarf es nach Meinung der Autoren aus Wissenschaft und Politik einer "präventiven Sozialpolitik". Bereiche wie Bildung, Familie, Gesundheit und
Arbeitsmarkt müssten eng miteinander verknüpft werden.
Bei der Buchvorstellung im Willy-Brandt-Haus bezeichnete Hubertus Heil die Armut in Deutschland als einen Skandal. Es könne nicht sein, dass hier mehr als in anderen europäischen Ländern die
soziale Herkunft über Bildungschancen entscheide, dass viele Menschen ohne Arbeit seien und es Kinder gebe, "die ohne Frühstück in die Schule gehen".
DGB-Chef Michael Sommer lobte bei der Vorstellung den Sammelband als anspruchsvollen und wichtigen Beitrag für die Programmdiskussion der SPD. Soziale Exklusion zu verhindern und soziale
Inklusion zum Leitbild sozialdemokratischer Gerechtigkeitspolitik zu machen sei ein "fruchtbarer Ansatz", sagte Sommer.
Exklusion war ebenfalls Thema des ersten SPD-Impulsabends im Willy-Brandt-Haus am 21. Februar. Gastredner Professor Heinz Bude betonte, dass Exklusion mehr beinhalte als materielle Armut. Es
gehe viel mehr darum, ob jemand ein würdiges Leben in der Gesellschaft führen könne. Dieses zu ermöglichen, sei die Aufgabe einer sozial gerechten Politik.
Hubertus Heil/Juliane Seifert (Hg.): Soziales Deutschland, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2005, 141 Seiten, 21,90 Euro, ISBN 3-531-14798-6
Karsten Wiedemann
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