Kultur

Europas Weg in die Neuzeit

von Fréderic Verrycken · 23. Juni 2006

Auch diesmal ist Boettcher gelungen, Geschichte äußerst spannend und flüssig aufzubereiten. Bei Boettcher taucht der Leser in längst vergangene Zeiten ab und lernt Zusammenhänge verstehen. Im Vergleich zu anderen Autoren beschränkt sich Boettcher nicht auf das Sammeln geschichtlicher Daten. Er beschäftigt sich ebenso mit den Auswirkungen geschichtlicher Ereignisse auf die Bevölkerung und zeigt Auswirkungen auf unsere heutige Gesellschaft auf.

Das alte Rom bestand eben nicht nur aus Senatoren und der Nobilität, sondern es umfasste auch Sklaven und einfache Bürger. Später entstand der Stand der Ritter - "im heutigen Sprachgebrauch besser als Kapitalisten zu bezeichnen" -, wie Boettcher schreibt, der umso stärker wurde, je mehr die Macht des Staates nachließ. Eine Entwicklung, die sich bis in die jüngste Zeit immer wieder periodisch ereignet hat.

Wer mehr über diese Zeit erfahren und die Wurzeln der heutigen europäischen Staats- und Gesellschaftssysteme ergründen möchte, liegt bei Boettcher genau richtig. FV

Carl-Heinz Boettcher: Europas Weg in die Neuzeit - Vom Weltstaat zur Staatenwelt, Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2005, 469 Seiten, 28,00 Euro, ISBN 3-86110-390-7

Autor*in
Fréderic Verrycken

Chefredakteur der DEMO, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf

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