Die Familie Bornstein sei, so schreibt Ralf Bachmann, vielleicht typisch für den "jüdisch gebliebenen, jedoch recht angepassten kleinstädtischen Mittelstand", dessen Schicksal unter der
Nazi-Diktatur sonst kaum beachtet wird.
"Wer Glück und Geld hatte, reiste, wer Pech hatte und arm war, wurde transportiert", umschreibt er die Varianten der Verfolgung. Dass er sich bei aller Trauer und Dramatik auch mit Heiterkeit
und Humor erinnern kann, zeichnet ihn aus.
Bachmann hat feinfühlig konkrete Geschichte von unten geschrieben. Über den Alltag der Bedrohung und des Leids während der Nazizeit, aber auch über familiäre Freuden und berufliche Erfolge.
Sein Büchlein, das zahlreiche Bilder und Dokumente enthält, ist ein wertvoller Beitrag zum Erinnern und zum Verstehen. Gerade weil es nicht nur bedrückend ist, sondern auch Optimismus
vermittelt.
Helmut Lölhöffel
Ralf Bachmann: Die Bornsteins. Eine deutsch-jüdische Familiengeschichte. Sax Verlag, Beucha, 2006. 136 Seiten, 12 Euro. ISBN: 3-934544-86-X
0
Kommentare
Noch keine Kommentare