Beinahe hätte ich gedacht: Das Buch will zwar provokant
sein, beschreibt aber längst einen gesellschaftlichen Konsens.
Doch nach der von der Union losgetretenen
"Kinder, Küche, Kirchhof"-Debatte zeigte sich,
dass wir längst noch nicht so weit sind.
Wohin diese althergebrachte Politik führt,
weiß der heutige "BamS"- und frühere "Spiegel"-Redakteur:
"Dieses Land zwingt hunderttausenden junger Akademikerinnen
ihren angeblichen ,Gebärstreik' auf, weil wir ihnen regungslos
die Entscheidung zwischen Karriere und Kindern abverlangen."
Stattdessen stellt Deupmann einen Zehn-Punkte-Plan für eine Million
neu geborener Kinder auf. Zentrale Forderungen sind die kostenfreie
Ganztagsbetreuung für Kinder ab dem ersten Geburtstag und eine
Halbtags-Kindergartenpflicht ab dem dritten Lebensjahr.
Richtigerweise betont er, dass Bildung heute bereits bei den Jüngsten
ansetzen muss. Begeistert ist Ulrich Deupmann von den auch im
SPD-Wahlmanifest enthaltenen Plänen für ein Elterngeld
als Lohnersatzleistung."Attraktive Politik braucht einen geistigen Kern,
einen Angelpunkt, einen Kompass." In den Mittelpunkt dieser Politik
will Ulrich Deupmann die Kinder rücken.
"Kinder sind die Klammer, um das gefühlte Nebeneinander
von Gemeinnutz und Eigennutz wieder zu verschmelzen",
lautet sein Credo für die "Kinderrepublik Deutschland".
Von Kerstin Griese
Kerstin Griese ist seit 2002 Vorsitzende
des Bundestagsausschusses für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend
Zu Ulrich Deupmanns "Die Macht der Kinder!" gibt es eine weitere Rezension unter: [link
http://home/magazin/artikel.php?artikel=1271&type=&menuid=397&topmenu=355]http://home/magazin/artikel.php?artikel=1271&type=&menuid=397&topmenu=355/link
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