Kultur

Der Skandal um die Kunst

von Die Redaktion · 15. August 2007
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Mit satirischen Plakaten macht Klaus Staeck seit den 70ern von sich reden, politisch beheimatet ist er seit 1960 bei der SPD. Seine Kunst irritiert, sie regt zum Nachdenken an und macht auf das Gewicht der politischen Stimme eines jeden Menschen aufmerksam. Staeck versucht, direkten Formen der Demokratie zu unterstützen. In den 80ern versuchte die CSU nach einem öffentlichen Eklat um den damaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher, seine Ausstellungen in diversen Goethe-Instituten zu verhindern.

Für die Öffentlichkeit

Klaus Staeck lebt von dem Skandal um seine Kunst. 1938 wurde er in Pulsnitz bei Dresden geboren, studierte zunächst Jura und schulte dann als Autodidakt auf Grafik um. Bei den insgesamt 41 Klagen gegen seine Plakate war er stets sein eigener Rechtsanwalt.

Seit den Bundestagswahlen 1972 präsentiert Staeck sein Werke regelmäßig der Öffentlichkeit. Allein hierfür wurden etwa 1 Million Plakate, Postkarten und Aufkleber produziert. Das Plakat ¢Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen¢ zum Beispiel erschien allein in einer Auflage von 70.000 Exemplaren.

Nicht für Springer-Zeitungen

Für die künstlerischen und politischen Aktionen kooperierte der Plakatkünstler unter anderem mit Günter Grass und Joseph Beuys. Nicht nur der 1981 gestarteten Aktion, ¢Wir schreiben nicht für Springer-Zeitungen¢ mit Peter Rühmkorf, Günter Grass, Heinrich Böll und Walter Jens wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Auch nationale wie internationale Preise blieben nicht aus. Der Plakatkünstler gewann 1990 auf der Poster-Biennale in Finnland den Ersten Preis im selben Jahr wurde er zum Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin berufen. Seit 2006 ist Staeck deren Präsident.

Staeks künstlerische Bilanz ist hoch: 300 Plakate sentwarf der Grafiker - meist als Fotomontagen. In über 3000 Ausstellungen wurden seine Werke gezeigt. Nun gibt es eine Werkschau in der Gernsheimer Stadthalle. Am 21. September um 18.00 Uhr öffnet das Foyer seine Türen und bittet um kritische Blicke.

Julia Kleinschmidt

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