Eine Ausstellung im Willy-Brandt-Haus erinnert mit Fotografien an die Zeit der sozialistischen Regierung unter Präsident Salvador Allende von 1971 bis 1973.
40 Jahre sind seit dem blutigen Militärputsch von 1973 gegen die sozialistische Regierung unter Präsident Salvador Allende vergangen. 1970 war der Allende mit Unterstützung des Linksbündnisses Unidad Popular, ein Wahlbündnis von linken chilenischen Parteien und Gruppierungen, das am 17. Dezember 1969 gegründet wurde, ins Präsidentenamt gewählt worden.
Die Fotoausstellung PURO PUEBLO des Freundeskreises Willy-Brandt-Haus widmet sich den 1.000 Tagen der Regierung der „Unidad Popular“. Die Fotografien stammen von John Hall und Michael Ruetz. Sie dokumentieren die zahllosen politischen Demonstrationen und vermitteln einen Eindruck von der aufwühlenden Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs, vom Streben nach einem sozial gerechteren Chile. Sie erinnern an ein Chile, „in dem die Volksmassen mit Kraft und Freude einen sozialen antikapitalistischen Prozess unterstützt haben“, sagte der Journalist und Weggefährte Salvador Allendes, Oscar Vega, bei der Ausstellungseröffnung im Berliner Willy-Brandt-Haus Ende August.
„Was an Allendes Versprechen und Anstrengungen verführte war, dass der Wandel in vollkommener Freiheit und im Rahmen der bestehenden demokratischen Verfassung verwirklicht werden sollte“, so heißt es im Begleittest zur Ausstellung.
Die Utopie wurde am 11. September 1973 durch einen Militärputsch unter Führung von Augusto Pinochet zerstört. Nachdem die Luftwaffe begonnen hatte, den Präsidentenpalast La Moneda zu bombardieren, nahm sich Allende das Leben.
Es folgten 17 Jahre Militärdiktatur unter Augusto Pinochet: Regimegegner wurden entführt und gefoltert. Bis heute sind viele verschwunden. Die Militärjunta ermordete mehr als 3000 Menschen.
Info:
Die Ausstellung des Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V. ist noch bis 18. September 2013 zu besichtigen.
Ort: Willy-Brandt-Haus, Stresemannstr. 28, 10963 Berlin. Dienstag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr, der Eintritt frei. Ein Ausweis ist erforderlich.
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.