Wehner wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Aber wer war dieser Herbert Wehner, dessen privates und politisches Leben so wechselvoll war, wie das gesamte 20. Jahrhundert?
Dies war eine der Leitfragen der Veranstaltung im Willy-Brandt-Haus. Die Historiker Helga Grebing, Hartmut Soell, Bernd Faulenbach, Christoph Meyer und der ehemalige SPD-Fraktions- und
Parteivorsitzende Hans-Jochen-Vogel versuchten, in einer Gesprächsrunde, der Person Herbert Wehner näher zu kommen.
Kein leichtes Unterfangen. So wechselhaft Wehners Leben war, von seinen Anfängen in der KPD, über das politische Exil in Moskau und Stockholm, bis zu seiner Zeit als prägende
sozialdemokratische Figur der Bonner Republik, so vielschichtig war auch die Persönlichkeit Herbert Wehner. Für die einen war er ein Vordenker der SPD, für die anderen der Zuchtmeister der Fraktion
und wieder für andere ein Vorkämpfer. Vor allem war er, darin war sich das Podium einig, ein Politiker und ein Mensch, der in den unterschiedlichen Zeiten seines Lebens stets ein Ziel im Blick
hatte: Den Menschen, vor allem den Arbeitern, zu helfen.
Politisches Erbe
Was würde Wehner der SPD heute raten? Hans-Jochen Vogel nannte fünf Punkte: 1. Bleibt Mitgliederpartei., 2. Gebt Euch keinem Wunschdenken hin., 3. Engagiert Euch für ein freies Europa., 4.
Vergesst die Geschichte nicht., 5. Wahrt das eigene Profil in der Großen Koalition. "Wir sollten ihm versprechen, dass wir das alles beherzigen", sagte Vogel.
Karsten Wiedemann
Redakteur bei vorwaerts.de bis September 2009, jetzt Redakteur bei Neue Energie, dem Magazin des Bundesverbands für Windenergie