Ausstellung Missing Stories: Was über die Nazi-Zeit nicht erzählt wird
Am 6. April 1941 begann der Angriff der Wehrmacht auf das damalige Königreich Jugoslawien. Elf Tage später kapitulierte die jugoslawische Armee. Das Land wurde in zehn Teile aufgeteilt. Eine gut dreijährige Besatzungszeit begann. Die Ausstellung „Missing Stories. Forced Labour under Nazi Occupation“ nähert sich dieser Zeit nun künstlerisch. Auf Einladung des Goethe-Instituts in Serbien haben zehn Künstler*innen aus Serbien, Montenegro, Albanien und Deutschland Werke zum Thema Zwangsarbeit im Dritten Reich aus der Perspektive der Bewohner*innen des Balkans erstellt.
Sie nutzen dabei unterschiedlichen Genres von Fotografie über Film bis hin zu Ölgemälden und audiovisuellen Rauminstallationen. Einige Künstler*innen haben selbst einen eigenen biografischen Bezug zur gezeigten Zeit. Nach einer Tournee durch die Herkunftsländer der Künstler*innen zeigt der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus die Ausstellung nun in der SPD-Parteizentrale in Berlin.
Exklusive Kunstwerke für die Ausstellung
„Missing Stories beschäftigt sich mit den fehlenden Geschichten, mit dem, was nicht erzählt wurde über die Zwangsarbeit während der Nazi-Besatzung des Westbalkans“, sagt die Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin des Freundeskreises, Mirja Linnekugel. Am Donnerstag hat sie die SPD-Vorsitzende Saskia Esken durch die Ausstellung geführt. „Alle Kunstwerke sind exklusiv für diese Ausstellung angefertigt worden“, weiß Linnekugel.
Saskia Esken zeigte sich beeindruckt „mit welchen unterschiedlichen Herangehensweisen die Künstlerinnen und Künstler mit eigener Betroffenheit oder der von Verwandten und Freunden an das Thema Zwangsarbeit herangegangen sind“. Sie könne die Ausstellung „nur empfehlen“. Zu sehen ist diese unter 2G-Regel noch bis zum 30. April im Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstraße 141.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.