"Die Euphorie, die sich nach der Veröffentlichung der Ausbildungsmarktstatistiken dieses Jahres ausgebreitet hat, ist unbegründet. Für die knapp 28.000 Berliner BewerberInnen gab es auch in
diesem Jahr 9.500 Ausbildungsstellen zu wenig. Die 18.000 im Land Berlin angemeldeten Ausbildungsstellen bedeuten einen Rückgang um fast drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Lediglich 11.000 davon
waren betriebliche Stellen, die anderen schulische. Das bedeutet unterm Strich: in Berlin fehlen 16.500 betriebliche Ausbildungsstellen!
Die Jugendlichen, die keine Ausbildungsstelle fanden, befinden sich nun hauptsächlich in Fördermaßnahmen oder absolvieren Praktika. Trotz 20 Prozent weniger BewerberInnen als im Vorjahr
suchen noch immer 2396 junge Menschen eine Stelle - kein Grund für Zufriedenheit, sondern Anlass zu handeln.
Die Ausbildungsplatzumlage muss dringender denn je eingeführt werden. Noch immer stehlen sich die Betriebe aus der Verantwortung: 26 Prozent der angebotenen Ausbildungsstellen werden
staatlich gefördert und der Anteil betrieblicher Ausbildungsplätze ist insgesamt erheblich zu niedrig. Betriebe dürfen nicht länger über den Fachkräftemangel klagen ohne selbst Ausbildungsstellen
zu schaffen. Wer derart verantwortungslos handelt sollte in Zukunft die Zeche in Form einer Umlage zahlen müssen!"