Kultur

100 Euro für 18-Jährige geschenkt: So funktioniert der KulturPass 2024

Jugendliche, die 18 Jahre alt werden, erhalten auch 2024 den KulturPass für Bücher, Konzert- oder Kinobesuche. Eine wichtige Änderung gibt es in diesem Jahr allerdings.

von Vera Rosigkeit · 1. Februar 2024
Kultur kaufen per App: Der Kulturpass steht auch 2024 allen 18-Jährigen zur Verfügung.

Kultur kaufen per App: Der Kulturpass steht auch 2024 allen 18-Jährigen zur Verfügung.

Rund 750.000 junge Menschen konnten im vergangenen Jahr erstmalig vom KulturPass profitieren. Jugendliche des Jahrgangs 2005, die 2023 volljährig wurden, erhielten vom Staat ein Budget in Höhe von 200 Euro. Damit konnten sie Bücher kaufen, ebenso wie Tickets für Festival-, Konzert-, Theater- oder Kinobesuche. Voraussetzung: die Registrierung durch einen Personalausweis mit Online-Ausweis-Funktion.

Ausdrückliches Ziel der SPD 

Orientiert am französischen Modell des „pass Culture“ schafft der KulturPass „eine digitale Bühne, auf der junge Leute direkt mit lokalen Kulturangeboten vernetzt werden“, wie der kulturpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Helge Lindh eklärt. Die Begeisterung sei groß: „Kulturschaffende und junge Kultur-Fans nehmen das Angebot mit offenen Armen an“, so Lindh. 

Es sei das ausdrückliche Ziel der SPD gewesen, den KulturPass „trotz einer angespannten Haushaltslage“ auch für die diejenigen verfügbar zu machen, die in diesem Jahr 18 werden, betont der SPD-Politiker. Allerdings reduziert – denn für Jugendliche des Jahrgangs 2006 stehen jeweils nur noch 100 Euro zur Verfügung. „Obwohl das Budget ein schwieriges Thema war und wir es leider auf 100 Euro reduzieren mussten, ermöglicht der KulturPass weiterhin, bei jungen Menschen Begeisterung für Kultur zu wecken“, ist Lindh dennoch optimistisch. 

Wie der KulturPass 2024 funktioniert

Los geht’s ab dem 1. März: Dann können sich alle in der App identifizieren, ihr KulturPass-Budget freischalten und ab dem 18. Geburtstag nutzen. Das Guthaben gilt für Buchhandlungen und Kinos, in Museen, Plattenläden und Musikgeschäften, aber auch für Konzerte.

Was ist der Kulturpass?

Der KulturPass ist als App verfügbar. Hierüber können junge Menschen kulturelle Angebote wahrnehmen. Zu den Apps geht es hier.

Wie hoch ist das Guthaben?

Für den Jahrgang 2005 stand ein Budget von 200 Euro zur Verfügung. Dieses Guthaben kann über einen Zeitraum von zwei Jahren ausgegeben werden, das heißt: auch in diesem Jahr kann das Guthaben noch bis zum 31.12.2024 genutzt werden. Allerdings endete die Frist der Freischaltung am 31.12.2023

Für den folgenden Jahrgang 2006 steht ein Budget von 100 Euro zur Verfügung. Freigeschaltet wird es ab dem 1. März.

Wie kann ich mich registrieren?

Um sich für den KulturPass-App zu registrieren, ist eines der folgenden Dokumente nötig:
ein Personalausweis mit Online-Ausweis-Funktion (für deutsche Staatsangehörige), eine eID Karte (für EU Bürger*innen) und ein elektronischer Aufenthaltstitel (für Nicht-EU-Bürger*innen mit Wohnsitz in Deutschland).

Der Jahrgang 2006 kann sich ab dem 1. März 2024 freischalten. Für den Jahrgang 2005 endete die Frist für eine Freischaltung am 31.12.2023.

Wo kann ich mit dem Guthaben einkaufen?

Einmal registriert und identifiziert, ist das Guthaben über die KulturPass-Website oder App einlösen. Das Ticket ist dann vor Ort bei den Kulturanbietenden erhältlich. 

Was kann man mit dem KulturPass machen?

Zu erwerben sind z.B. Tickets für Konzerte, Theater- und Kinovorstellungen, aber auch Eintrittskarten für Museen oder Ausstellungen. Auch Produkte wie Bücher und Vinylplatten gehören zum Angebot, können allerdings nur in Buchhandlungen und Plattenläden erworben werden, große Online-Anbieter sind dabei ausgeschlossen.

Wer hat sonst noch etwas davon?

Profitieren vom KulturPass soll auch die Kulturbranche. Sie leidet weiterhin unter den Folgen der Corona-Pandemie und ist nun zusätzlich von der Energiekrise betroffen. Für Kulturpolitiker Helge Lindh ist der KulturPass ein neuer zeitgemäßer Ansatz der Kulturförderung. „Bei der weiteren Ausgestaltung des Kulturpasses werden wir eng mit den entsprechenden Vereinen und der Kulturszene zusammenarbeiten. Zugleich wollen wir möglichst passgenau auf die Wünsche der jungen Menschen eingehen und ein vielfältiges Kulturangebot schaffen.“

Weitere Informationen gibt es unter service.kulturpass.de

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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1 Kommentar

Gespeichert von max freitag (nicht überprüft) am Do., 01.02.2024 - 13:08

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das freut dann auch die Clubbetreiber, denn so kommen auch solche Gäste, die sich den Besuch dort sonst nicht leisten könnten. Es sollte überlegt werden, etwas vergleichbares auch für die "alten Leute" aufzulegen, als Bonus zum rentenbescheid oder ähnlich. Gibt es dazu Überlegungen? Die Begrenzung auf 18 jährige hat so einen leicht faden Beigeschmack. Diskriminierung der Alten?