Kultur

„10 Jahre Sammlung im Willy-Brandt-Haus“

von Vera Rosigkeit · 6. Juni 2006
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Zum Jubiläum stellt der Freundeskreis erstmals 130 Arbeiten aus der "Sammlung im Willy Brandt Haus" aus. Die gesamte Kollektion umfasst mittlerweile mehr als 2000 Werke aus der Zeit von 1896 bis heute. Darunter sind nicht nur Aquarelle, Ölbilder und Zeichnungen, sondern auch Fotografien, Skulpturen und Videokunst. Die ausgewählten Kunstwerke können auf zwei Etagen besichtigt werden - auf der oberen die aus der Zeit von 1896 bis 1945, auf der unteren die von 1946 bis 2006 entstandenen. Thematische Schwerpunkte sind: Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst, Staatsferne Kunst in der DDR und Politikerporträts.

Zu sehen sind z.B. Porträt-Zeichnungen von Erich Ohser, die er für den "vorwärts" anfertigte. Als Gegner der Nazis ab 1934 mit Publikationsverbot belegt, zeichnete er später die populäre Serie "Vater und Sohn". Die Zustimmung zu "Vater und Sohn" rettete ihn nicht vor Verfolgung: 1944 verhaftet begeht er Selbstmord.

Wie seine Arbeiten weisen zahlreiche Werke direkte Bezüge zur sozialdemokratischen Geschichte oder zur Arbeiterbewegung auf, ob nun Max Beckmanns "Die Enttäuschten", Gerd Böhmes "Tod in Uniform", Hrdlickas Bronzeskulptur "Der Schreibtischtäter" oder Gerd Arntz' Holzschnitte "Streik" und "Fabrikbesetzung". Neben diesem mit der Geschichte der Arbeiterbewegung verbundenen Teil präsentiert die Sammlung ausgewählte Stücke der Moderne nach 1945 von Baumeister, Winter, Schumacher, Trökes und Hartung sowie Zeitgenossen wie Fetting, Güdemann, Rauch, Hildebrandt oder Zwinger.

So manches Parteihaus und jede Menge Büros schmücken inzwischen Kunstwerke aus der "Sammlung im Willy-Brandt-Haus". Der Freundeskreis arbeitet mit über 50 Galerien zusammen. Die Sammlung wird ständig durch Zukäufe erweitert.

Wer Interesse hat, sich diese bemerkenswerte Ausstellung "10 Jahre Sammlung im Willy-Brandt-Haus" anzuschauen, kann das noch bis 27. August tun. Der Eintritt ist frei. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 12.00 bis 18.00 Uhr.

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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