International

Zusammenstöße in Ägypten dauern an

von Carl-Friedrich Höck · 16. August 2013

Die Muslimbrüder in Ägypten haben zu einem „Freitag der Wut“ aufgerufen. Auch am dritten Tag in Folge werden blutige Zusammenstöße zwischen Anhängern und Gegnern des gestürzten Präsidenten Mursi sowie dem Militär erwartet.

Seitdem das ägyptische Militär am Mittwoch ein Protestcamp der Muslimbrüder und Islamisten in Kairo gewaltsam geräumt hat, droht Ägypten im Bürgerkrieg zu versinken. Bis Donnerstag wurden offiziell 638 Todesopfer bestätigt. 

In der Nacht zum Freitag attackierten Islamisten erneut ägyptische Behörden. In der Stadt al-Arisch brannte das Gebäude der Steuerbehörde. In der Provinz al-Minia versuchten Islamisten, eine Kaserne von Ordnungspolizisten zu stürmen. Auch in Kairo seien Schüsse zu hören gewesen, berichten lokale Medien.

An diesem Freitag planen die Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi landesweit Protestkundgebungen. Sie sprechen von einem „Freitag der Wut“. Erwartet wird, dass es dabei erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt. Die Gegner Mursis haben angekündigt, Bürgerwehren zu bilden.

Das deutsche Auswärtige Amt wird nach Informationen von "Spiegel Online" am Freitag eine Reisewarnung für Ägypten herausgeben.

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Carl-Friedrich Höck

arbeitet als Redakteur für die DEMO – die sozialdemokratische Fachzeitschrift für Kommunalpolitik.

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