Weltweite Hoffnungen auf den neuen UNO-Generalsekretär António Guterres
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Dass der 67-jährige António Guterres neuer Generalsekretär der Vereinten Nationen wird, ist ein großer Erfolg für die weltweite Sozialdemokratie. Denn einer ihrer führenden Vertreter übernimmt am 1. Januar 2017 den wichtigsten Posten der UNO.
António Guterres als erfolgreicher Flüchtlingskommissar
Zuletzt bekleidete er von 2005 bis 2015 das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen. Als UNO-Flüchtlingskommissar war Guterres mit einigen der größten Flüchtlingskrisen der letzten Jahrzehnte konfrontiert, ausgelöst durch Kriege und Konflikte im Irak und in Syrien, im Südsudan, dem Jemen und in Zentralafrika. Es gelang ihm, dass Engagement der UNO für Flüchtlinge zu verdreifachen. 2015 erhielt er dafür den Deutschen Nachhaltigkeitspreis.
Der UNO-Sicherheitsrat nominierte Guterres am 5. Oktober 2016 einstimmig für die Wahl zum Generalsekretär. Ein Signal, welche Hoffnungen man weltweit in ihn setzt. Zuvor war es zwischen Washington und Moskau in diversen Fragen, wie etwa dem Syrien-Konflikt, zu Spannungen im Weltsicherheitsrat gekommen. Am 13. Oktober wählte die Generalversammlung der Vereinten Nationen Guterres per Akklamation zum neuen UNO-Generalsekretär.
Macht des UNO-Generalsekretärs ist begrenzt
In seinem neuen Amt dürfte er es erneut mit dem mitunter schwierigen Verhältnis der Veto-Mächte USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich zu tun haben, die mit ihrem Veto jeden Beschluss des Weltsicherheitsrates blockieren können. Hier werden die Grenzen seines Amtes deutlich.
Umso wichtiger sind die diplomatischen Fähigkeiten, die Guterres immer wieder bewiesen hat: von 1999 bis 2005 als Präsident der Sozialistischen Internationalen und von 1995 bis 2002 als Premierminister Portugals. Die wird er brauchen können, gerade auch im Umgang mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump, der sich bisher durch ausgesprochen undiplomatisches Agieren und Formulieren ausgezeichnet hat.
Er soll die Welt „vor der Hölle bewahren“
Als erfolgreich gilt ein Generalsekretär der Vereinten Nationen, wenn es ihm gelingt, streitende Mächte an einen Tisch zu holen und Konflikte einzudämmen. Der frühere UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld brachte das 1954 mitten im Kalten Krieg so auf den Punkt: „Die Vereinten Nationen wurden nicht gegründet, um uns ins Paradies zu führen, sondern um uns vor der Hölle zu bewahren.“ Die Welt hofft, das António Guterres das gelingen wird.