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Warum Kevin Kühnert den Aktionsplan der NGO ONE unterzeichnet hat

Am Donnerstag traf sich der stellvertretende SPD-Vorsitzende Kevin Kühnert mit zwei Botschafterinnen der NGO ONE zum Gespräch. Er unterzeichnete ihren „Artikel One“ mit Forderungen zur künftigen Ausrichtung der Entwicklungspolitik in Deutschland.
von Paul List · 30. Juli 2021
Kevin Kühnert unterschreibt Aktionsplan von One
Kevin Kühnert unterschreibt Aktionsplan von One

ONE ist eine international agierende Nichtregierungsorganisation. Die Entwicklungsorganisation setzt sich hauptsächlich für die Bekämpfung von Armut und Krankheiten auf der Welt ein. ONE selbst betreibt keine Entwicklungszusammenarbeit, sondern setzt sich rein politisch für strukturelle Veränderungen ein.

Das Konzept in dem Bundestagswahlkampf

Im Bundestagswahlkampf treffen sich die Jugendbotschafter*innen von ONE mit Kandidat*innen der einzelnen politischen Parteien. Bei den Treffen präsentieren die Botschafter*innen ihre Forderungen. Zum Ende des Gesprächs haben die Kandidat*innen die Möglichkeit, den Aktionsplan von ONE für die kommende Legislaturperiode zu unterschrieben. Damit bekräftigen die potenziellen künfitgen Abgeordneten ihre Zustimmung und den Einsatz für die Punkte. Somit soll vor allem öffentlicher Handlungsdruck und Aufmerksamkeit für die Themen geschaffen werden.

Die Forderungen an die Kandidierenden

Antonia Baskakov und Maxi Köhler engagieren sich als Jugend Botschafterinnen für ONE. Sie haben am Donnerstag den stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Kevin Kühnert im Willy-Brandt-Haus besucht und mit ihm über ihre Forderungen gesprochen. Sie fordern, dass Deutschland über ihre traditionellen Partner*innen innerhalb der EU oder der G7 hinausgehen und auch mit ärmeren Ländern auf Augenhöhe Zusammenarbeit betreiben solle. Gerade Bildung, Gleichberechtigung und Gesundheit stehen hierbei im Mittelpunkt, um die Armut in der Welt zu bekämpfen.

Köhler konkretisierte die Ziele in Bezug auf Bildung. Bildung sei ein wichtiger Bestandteil zur Bekämpfung von Armu. Daher forderte sie die gleichberechtigte Stellung der Frau in der Gesellschaft. Dazu, so Maxi Köhler, müsse die zukünftige Regierung den ärmsten Ländern mehr Geld für Bildung bereitstellen, damit dort für jedes Kind ein Sekundarschulabschluss möglich sei.

Stärkung globaler Gesundheit

Antonia Baskakov erklärt Kühnert, wie wichtig es sei, die globale Gesundheit zu stärken. Sie sagt: „Multilaterale Institutionen, welche sich für die globale Gesundheit einsetzen, müssen gestärkt werden.“ Damit alle Länder in der Lage seien, die aktuelle Pandemie bewältigen und auch für kommende Katastrophen gewappnet zu sein. Dabei solle die  sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung und Rechte eine große Rolle spielen. Baskakov sagt in Bezug auf die Pandemie: „None of us are safe until all of us are safe – Niemand ist sicher, bis wir alle sicher sind.“

„Es muss ministerienübergreifend gearbeitet werden, das globale Denken und Handeln muss im Verkehrs-, Innen- und selbstverständlich auch im Außenministerium verankert sein“, sagt Maxi Köhler. Nur so könne Deutschland erfolgreich im Kampf gegen internationale Armut sein. 

Kevin Kühnert unterschreibt 

Kevin Kühnert unterstützt die Forderungen der Jugendbotschafterinnen und unterschrieb den Aktionsplan von ONE. Er fragte zum Schluss, wie sie denn die Abgeordneten an die Vereinbarung erinnern würden. Darauf entgegneten die beiden Botschafterinnen, sie würden die wenigen freundlich erinnern, welche sich nicht daran hielten. Doch das sei zum Glück nicht immer nötig. Die SPD-Europaabgeordnete Delara Burkhardt, setze sich beispielsweise sehr für die Anlagen von ONE ein, erzählen die beiden. 

Neben Kühnert unterzeichneten auch die SPD-Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken sowie Kanzlerkandidat Olaf Scholz die Forderungen von ONE.

Autor*in
Paul List

Paul List ist Praktikant beim „vorwärts“.

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