Twitter-Zoff: Martin Schulz legt sich mit Donald Trump an
Twitter/Screenshot
Zwei Menschen gehören zu dieser Geschichte. Der eine ist US-Präsident, der andere Kanzlerkandidat der SPD. Beide kommen sich in die Quere, nicht von Angesicht zu Angesicht, aber irgendwie doch, auf Twitter.
E-Mails veröffentlicht
Zuvor hatte Donald Trump mal wieder einen Tweet abgelassen. Das ist an sich nichts Besonderes, schießt er doch ständig Kurzmeldungen in den Äther. Doch dieses Mal hat Martin Schulz offensichtlich genug. Er drückt auf "kommentieren" und tippt eine Antwort an den mächtigsten Twitterer der Welt.
Was war geschehen? Vor einer Woche hatte Trumps Sohn Donald Junior unerwartet E-Mails aus dem Jahr 2016 veröffentlicht - zum eigenen Nachteil. Darin werden dem ältesten Präsidentensohn Informationen aus der russischen Regierung angeboten, die für eine Schmutzkampagne gegen Hillary Clinton verwendet werden könnten. Junior ging begeistert darauf ein. Ein Treffen mit Verbindungsleuten fand statt.
Viele Rechtfertigungsversuche
Seit der Veröffentlichung bemüht sich der US-Präsident um Schadensbegrenzung. Das Verhalten seines Sohnes Donald Junior, weswegen das FBI inzwischen ermittelt, stellt er als harmlose Recherche dar. So schreibt er in einem Tweet, dass die meisten Politiker zu einem solchen Treffen gegangen wären, um an Informationen über den politischen Gegner zu kommen. „Das ist Politik!“ Und an dieser Stelle kommt SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz ins Spiel, der mit diesem Politikverständnis offensichtlich nichts anfangen kann. Direkt auf Trumps Tweet kommentiert er. „Ich wäre nicht (zu einem solchen Treffen) gegangen. Das ist keine Politik.“
Eine Antwort von Donald Trump an Martin Schulz steht bislang aus. Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass der SPD-Kanzlerkandidat den US-Präsidenten auf Twitter angeht. So richtete er sich beispielsweise nach dem Rückzug der USA vom Pariser Klimaabkommen direkt an den Mann im Weißen Haus: „Sie können sich vom Klimaabkommen zurückziehen, nicht jedoch vom Klimawandel, Herr Trump.“ Die Realität sei kein ein weiterer Staatsmann, den er herumschubsen könne. Schulz spielte damit auf den Nato-Gipfel im Mai an, als Trump den montenegrinischen Ministerpräsidenten in der Öffentlichkeit rüde zur Seite schob.