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Tweets aus Paris: Wer für den „vorwärts“ von der Klimakonferenz twittert

René Kieselhorst ist „unser Mann in Paris“. Als NGO-Vertreter verfolgt er die Verhandlungen der Klimakonferenz hautnah und berichtet darüber über den Twitter-Kanal des „vorwärts“. In drei Antworten stellt er sich selbst vor.
von Kai Doering · 30. November 2015
René Kieselhorst
René Kieselhorst

Wer bist Du?

Mein Name ist René Kieselhorst, ich studiere in Berlin Ressourcenmanagement an der Humboldt-Universität. Neben dem Studium engagiere ich mich im Jugendbündnis Zukunftsenergie und nehme seit mehreren Jahren als Delegierter an den UN-Klimakonferenzen teil.

Warum bist Du bei der Klimakonferenz in Paris dabei?

Die Klimakonferenz in Paris stellt einen Wendepunkt dar – über 190 Staaten kommen nach jahrelangen Verhandlungen zusammen, um einen neuen weltweit gültigen Klimavertrag zu beschließen, der die globale Erwärmung auf zwei Grad begrenzen soll. In diesen Prozess sind neben Politik und Regierungen auch Wissenschaft, Unternehmen und die Zivilgesellschaft integriert.

Ich bin daher seit einigen Jahren als NGO-Vertreter dabei und versuche mich für die Rechte von Jugendlichen und jungen Erwachsenen einzusetzen. Dies geschieht vor allem durch Gespräche mit Politikern und Verhandlern, durch Medienarbeit und durch kreative Aktionen parallel zu den Verhandlungen, die unsere Forderungen unterstützen.

Wird am Ende der Verhandlungen ein neues, verbindliches Abkommen stehen?

Ich bin mir sicher, dass am Ende ein neues und verbindliches Abkommen stehen wird – die Regierungen wollen ein ähnliches Debakel wie 2009 in Kopenhagen auf jeden Fall vermeiden. Viele Länder erleben mittlerweile die ersten Folgen des Klimawandels; die Blockierer von damals wollen mittlerweile auch einen Vertrag und mehr als 140 Staaten, so viele wie nie zuvor, haben mittlerweile nationale Emissionsreduktionsziele vorgelegt. Ein Abkommen wird es daher ziemlich sicher geben. Die wichtigere Frage ist jedoch, was letztlich in diesem Vertrag stehen wird.

Die vorgelegten nationalen Ziele reichen bei weitem nicht aus, um die globale Erwärmung auf ein annähernd sicheres Maß zu begrenzen. Maßnahmen zur regelmäßigen Überprüfung und Verschärfung müssen daher hinein, genauso wie über Finanzierung und Technologietransfer entschieden werden muss. Weitere Streitpunkte sind Anpassungmaßnahmen für die Folgen des Klimawandels und wie und durch wen Schäden kompensiert werden sollen, die durch den Klimawandel verursacht werden.

Am Ende dieses Gipfels wird der Klimawandel jedoch nicht gestoppt sein. Ein starkes Abkommen ist wichtig, um einen Rahmen zu setzen und uns auf den richtigen Weg zu bringen. In den nächsten Jahren müssen die hier beschlossenen Maßnahmen jedoch auch national umgesetzt werden und verstärkt werden, da die bisherigen Vorschläge definitiv nicht ausreichen werden.

Renés Tweets aus Paris können Sie in unserem Twitter-Kanal verfolgen. Privat twittert er unter @ReneKieselhorst.

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Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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