Tod mit 91: So würdigt die SPD Michail Gorbatschow
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Nach langer, schwerer Krankheit ist am Dienstagabend Michail Gorbatschow in einem Moskauer Krankenhaus gestorben. Der letzte Regierungschef der Sowjetunion und Friedensnobelpreisträger wurde 91 Jahre alt. Weltweit würdigen Politiker*innen die Verdienste Gorbatschows, auch aus der SPD.
Michail Gorbatschow ist eine Legende.“
„Wir Deutsche haben ihm unendlich viel zu verdanken – denn seine Politik der Perestroika hat die Grundlage dafür gelegt, den kalten Krieg zu überwinden, Grenzbäume wegzuräumen und Europa und Deutschland wieder zu vereinen“, schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz auf Twitter. „Sein Mut zur Veränderung, sein Willen zur Transparenz und seine Unbeugsamkeit haben ihn ausgemacht. Mit ihm starb ein mutiger Reformer, ein weitsichtiger Politiker und Staatsmann.“
„Gorbatschow war einer der Mutigen. Ohne ihn wäre die friedliche Revolution vielleicht nicht friedlich verlaufen und es hätte die Wiedervereinigung 1990 womöglich nicht gegeben“, erinnerte SPD-Chef Lars Klingbeil ebenfalls auf Twitter. „Ohne sein Wirken für Frieden und Verständigung wäre die Mauer nicht gefallen“, schrieb dort auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser. „Michail Gorbatschow ist eine Legende.“
„Michail Gorbatschow war für uns eine große Hoffnung.“
„Seine kluge Politik war maßgeblich für die Beendigung des Kalten Kriegs und den Fall des Eisernen Vorhangs“, schrieb Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey in einer Würdigung. Damit habe Gorbatschow den Weg zur Deutschen Einheit erst ermöglicht. „Besonders die Menschen in Ostdeutschland, aber auch in ganz Deutschland und Europa haben ihm viel zu verdanken.“
Gorbatschows Verdienste um die Deutsche Einheit stellte auch der Ostbeauftragte des SPD-Parteivorstands Martin Dulig in den Mittelpunkt. „Michail Gorbatschow war für uns eine große Hoffnung“, erinnerte Dulig auf Twitter. „Glasnost und Perestroika – seine mutige Politik, die uns im Osten 1989 halfen die Freiheit zu erlangen. Ich verneige mich im Gedenken und tiefer Dankbarkeit.“
„Das vereinte Deutschland und das freie Europa verneigen sich.“
„Er suchte Verständigung, wo einst der Eiserne Vorhang für Trennung sorgte. Das war mutig und es bleibt beispielhaft“, schrieb auch die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast. „Michail Gorbatschow hat mit seinem Mut zur Veränderung die Welt aus den Angeln gehoben und unzählige Menschen aus den Fesseln von Diktatur und Unrecht befreit. Ein Jahrhundertpolitiker ist gegangen. Das vereinte Deutschland und das freie Europa verneigen sich“, würdigte ihn der Vize-Präsident des bayerischen Landtags, Markus Rinderspacher.
Auch der langjährige Präsident des Europaparlaments und heutige Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung Martin Schulz betonte in seiner Würdigung Gorbatschows Verdienste um Europa.
Katarina Barley, Vize-Präsidentin des Europaparlaments und Europabeauftragte des SPD-Parteivorstands, schrieb auf Twitter: „Michail Gorbatschow hat einen besonderen Platz in der Weltgeschichte. Gäbe es mehr Menschen wie ihn, die Welt wäre ein besserer Ort.“
Eine Würdigung von Michail Gorbatschow anlässlich seines 90. Geburtstags lesen Sie hier.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.