SPD: Mitgefühl und Entschlossenheit nach den Attacken in Brüssel
Die Bombenexplosionen am Brüsseler Flughafen Zaventem und der U-Bahnstation Maelbeek waren nur wenige Stunden alt, da äußerten sich die ersten Vertreter der SPD. Partei-Chef Sigmar Gabriel betonte, „der Terror wird Europa nicht dazu bringen, von den Werten der Humanität, der Offenheit und Freiheit abzurücken.“ Nötig sei ein handlungsfähiger Staat, der auch in der Lage sei, die Menschen zu schützen. „Dennoch wissen wir, dass eine offene Gesellschaft auch verletzlich und absolute Sicherheit nicht möglich ist.“
Steinmeier mahnt Brüssel-Reisende zu Vorsicht
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) teilte wenige Stunden nach den Attacken von Brüssel mit, der Krisenstab der Bundesregierung sei umgehend im Auswärtigen Amt zusammengetreten. Krisenstab und deutsche Botschaft in Brüssel stünden in engem Kontakt mit den belgischen Behörden. „Wir rufen Reisende, die sich derzeit in Brüssel aufhalten, zu größtmöglicher Vorsicht auf und appellieren an sie, sich über die Lage informiert zu halten und die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts zu beachten“, so der Bundesaußenminister. Außerdem erklärte Steinmeier, Belgien könne sich der festen Unterstützung Deustchlands und europas gewiss sein. „Wir stellen uns dem Terrorismus gemeinsam und entschlossen entgegen.“
Als erster SPD-Vertreter hatte Bundesjustizminister Heiko Maas auf die Explosionen am Brüsseler Flughafen Zaventem reagiert: „Schockierende Nachrichten aus Brüssel. Das sind einfach barbarische Taten. Unsere Mitgefühl gilt den Familien und Freunden der Opfer“, erklärte Maas über den Kurznachrichtendienst Twitter. Die Detonation eines dritten Sprengsatzes im Brüsseler U-Bahnhof Maelbeek unweit der EU-Vertretungen in der belgischen Hauptstadt lag zu diesem Zeitpunkt gerade 20 Minuten zurück.
Jan Stöß: „Der Terror darf nicht siegen“
Während sich die Ereignisse und Meldungen aus Brüssel weiterhin überschlugen, gingen auf Twitter immer mehr Beileids- und Solidaritätsbekundungen von SPD-Vertretern ein. Der Berliner SPD-Vorsitzende Jan Stöß kommentierte zu Brüssel:
Niels Annen, Vorstandsmitglied der SPD und außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, erklärte:
Zeitnah meldete sich auch Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, zu Wort. In einem ebenfalls per Twitter verbreiteten Statement forderte er die Bewohner Brüssels dazu auf: „Bleiben Sie in Sicherheit und folgen Sie den Anweisungen der Sicherheitsbehörden.“ Lothar Binding erinnerte an die Worte Willy Brandts: „Es gehört uns allen, dieses Europa.“
Außerdem suchten Ralf Stegner und Stephan Weil die Öffentlichkeit und erklärten:
GdP: Gemeinsame Sicherheitspolitik der EU nötig
Für den Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow (SPD), haben die Terroranschläge nicht allein der belgischen Hauptstadt, sondern Europa gegolten. „Die europäischen Mitgliedsländer müssen beginnen zu begreifen, dass nur eine gemeinsame Innen-, Justiz- und Sicherheitspolitik, ein uneingeschränkter gemeinsamer Datenaustausch und eine barrierefreie polizeiliche Zusammenarbeit die Menschen in Europa vor dem islamistischen Terror besser schützen kann“, betont Malchow. Es spreche viel dafür, das Beispiel des deutschen Gemeinsamen Terrorabwehrzentrums auch auf europäischer Ebene zu realisieren. „Es kann nicht sein“, kritisiert Malchow, „dass Informationen über potenzielle Attentäter in den Sicherheitsbehörden vorliegen, sie aber nicht jeder Sicherheitsbehörde in Europa zu gleicher Zeit zugänglich sind.“
Brüssel: Eine Stadt im Ausnahmezustand
Aktuell scheint sich die Lage in Brüssel zu beruhigen. Der öffentliche Nahverkehr hat den Betrieb am Mittwochmorgen wieder aufgenommen, die Stadt erwacht langsam wieder aus der Schockstarre. Der Flughafen Zaventem jedoch wird auch am Donnerstag noch geschlossen bleiben.
Offiziell bestätigte Angaben darüber, wie viele Menschen bei den offenbar von islamistischen Terroristen verübten Anschlägen getötet wurden, gibt es bislang nicht. Medien berichten, dass mehr als 30 Menschen durch die Anschläge getötet wurden, allein 20 davon bei der Explosion in der U-Bahnstation Maelbeek.
Zeitung meldet Festnahme des dritten Tatverdächtigen
Am Mittwochmorgen wurde verkündet, dass zwei der mutmaßlich drei Attentäter bei den Anschlägen in Brüssel getötet wurden. Wenige Stunden später machten Meldungen die Runde, denen zufolge ein dritter Tatverdächtiger festgenommen worden sei. Kurz darauf erfolgte das Dementi. Am Dienstagnachmittag hatte sich die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ zu den Anschlägen bekannt. Ob die Hintermänner der Tat tatsächlich zu der Terrororganisation gehörten, ist bislang aber unklar.