Queen: Diese sozialdemokratischen Premiers dienten unter ihr
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Als Queen Elizabeth II. 1952 ins Amt kam, war gerade Winston Churchill zum zweiten Mal Premierminister, der erste von insgesamt 15, die die englische Königin während ihrer jahrzehntelangen Regentschaft erlebte. Doch es dauerte zwölf Jahre, bis sie es das erste Mal mit einem sozialdemokratischen Premierminister zu tun bekam. Als die Labour Party im Oktober 1964 die Wahlen gewann, wurde Harold Wilson Premierminister. Er blieb zunächst von 1964 bis 1970 auf diesem Posten, später folgte eine zweite Amtszeit von 1974 bis 1976. Als Wilson zurück trat, folgte die Queen seiner Einladung zu einem Abschiedsdinner in Downing Street No. 10, was sie zuvor nur für Churchill getan hatte.
Harold Wilson war gleich zweimal im Amt
Der erste sozialdemokratische Premier der Queen galt als Reformer. In seine Amtszeit fiel auch die Abstimmung über die Mitgliedschaft des Landes in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1975. 67 Prozent votierten dafür. Auf Wilson folgte mit dem bisherigen Außenminister James Callaghan ein weiterer Labour-Premier, der drei Jahre lang in der Downing Street residierte.
Anschließend dauerte es 18 Jahre, bis erneut ein Sozialdemokrat an die Macht kam. Der Schotte Tony Blair hatte die längste Amtszeit aller regierenden Premierminister der Labour-Partei, und er führte seine Partei als einziger zu Wahlsiegen in drei aufeinanderfolgenden Wahlen. Sein Wahlsieg 1997 fiel in eine Zeit, als das Verhältnis der Brit*innen zur Monarchie – auch aufgrund des plötzlichen Todes von Prinzessin Diana – als zerrüttet galt. Die Queen soll jedoch Blairs Entschlossenheit bewundert haben, für Frieden in Nordirland zu sorgen. Auf ihn folgte der vorherige Finanzminister Gordon Brown als bislang letzter Labour-Premier. Er amtierte von 2007 bis 2010.
ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo