Einen Tag vor dem 150. Geburtstag der SPD haben in Leipzig 80 sozialdemokatische Parteien aus der ganzen Welt ein neues globales Netzwerk gegründet: die „Progressive Alliance“. Sie soll die internationale Zusammenarbeit linker, progressiver Parteien verbessern und Chancen eröffnen für gesellschaftlichen Fortschritt in Zeiten der Globalisierung.
Gastgeber der Gründungskonferenz in Leipzig, der Wiege der deutschen Sozialdemokratie, ist die SPD. Deren Vorsitzender Sigmar Gabriel sagte zur Eröffnung der Konferenz: "Es gibt keine Alternative zu internationaler Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. " Deshalb wolle die Sozialdemokratie "einen neuen Anfang der internationalen Zusammenarbeit wagen." Gabriel machte deutlich: "Wir kämpfen um der Menschen willen." Er rief die beteiligten Parteien zum Zusammenhalt auf: "Wir können gemeinschaftlich Gutes bewirken."
Mitglieder des neuen Netzwerkes sind sozialdemokratische Parteien aus Europa und allen Teilen der Welt, neben der SPD unter anderem die britische Labour Party, die französischen Sozialisten, die Demokraten aus den USA, die brasilianische Arbeiterpartei und die indische Kongresspartei.
Das Interesse an der Gründungskonferenz in Leipzig war so gross, dass die Veranstalter den Versammlungsort wechseln mussten. Statt wie ursprünglich geplant im Ring Cafe traf man sich im größeren Stadtbad Leipzigs.
Der Startschuss fiel in Rom
Die Gründung der Progressive Alliance in Leipzig geht zurück auf eine Konferenz im Dezember 2012 in Rom. Dort hatten sich Vertreter von zunächst 40 sozialdemokratischen grundsätzlich auf die Gründung eines neuen internationalen Netzwerkes geeinigt. SPD-Chef Sigmar Gabriel sprach damals von „einem wirklich guten ersten Schritt“.
Gabriel gilt als treibende Kraft hinter der Neugründung. Er hatte die 1951 gegründete „Sozialistische Internationale“ zuvor immer wieder als zu schwerfällig und reformunwillig kritisiert.