Nach USA-Reise: Trump schickt 16.000-Dollar-Rechnung an Merkel
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Die Spannung war groß, als Bundeskanzlerin Angela Merkel Mitte März nach Washington flog, um den amerikanischen Präsidenten Donald Trump zu besuchen. Viele fragten sich, wie die Begegnung der beiden so unterschiedlichen Politiker ablaufen würde. Bis auf wenige Details – Trump verwehrte der Kanzlerin den Handschlag im „Oval Office“ – verlief das kurze Treffen jedoch störungsfrei. Nun hat der Besuch der Bundeskanzlerin im Weißen Haus allerdings ein teures Nachspiel.
16.000 Dollar für Anfahrt und Verpflegung
Insgesamt 16.326 US-Dollar – umgerechnet rund 15.000 Euro – fordert Donald Trump von der Bundesregierung. Auf Twitter schrieb er am Samstag: „Kanzlerin Merkel schuldet mir viel. Gerade habe ich ihr die Rechnung geschickt: 16.000 Dollar! Bezahlen Sie! Jetzt!“
Wie amerikanische Medien übereinstimmend berichteten, handelt es sich bei der Rechnung offenbar um die Kosten, die dem Weißen Haus für Unterbringung und Bewirtung der deutschen Delegation entstanden sind. Dazu zählen Überstunden des „Secret Service“ sowie die Fahrt in gepanzerten Limousinen vom Washington Dulles International Airport zum Weißen Haus. Auch die Verpflegung der deutschen Gäste habe Trumps Team berechnet, heißt es in den Medienberichten: Das Essen habe umgerechnet rund 3.200 Euro gekostet. Angela Merkel habe einen Kartoffelsalat gegessen und Karottensaft im Wert von umgerechnet 135 Euro verzehrt.
Ursula von der Leyen: Deutschland muss zahlen
Das Kanzleramt reagierte zunächst nicht offiziell auf Trumps Twitter-Nachricht. Ein Regierungssprecher bestätigte jedoch, dass die US-Botschaft in Berlin eine Rechnung aus Washington übermittelt habe, die nun sorgfältig geprüft werde. Als erstes Mitglied der Bundesregierung äußerte sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Sie sprach sich dafür aus, den Rechnungsbetrag umgehend an Trump zu überweisen: „Niemand würde verstehen, wenn ein wirtschaftlich starkes Land wie Deutschland seine Verpflichtungen nicht erfüllt", sagte sie während eines Besuchs in Estland.
Eine andere Position nimmt der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen ein. In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sagte er: „Deutschland schuldet den USA viel. Das einzige, was wir nicht schulden, ist Geld.“ Die Bundesregierung sollte die Rechnung aus dem Weißen Haus zwar begleichen – allerdings nicht in bar, sondern in Naturalien. Röttgen bot an, dafür Bio-Produkte aus seinem Wahlkreis zur Verfügung zu stellen: 320 Liter trüber Apfelsaft und 85 Liter sortenreiner Obstbrand aus dem nordrhein-westfälischen Meckenheim-Altendorf lagerten für diesen Zweck bereits in der Berliner CDU-Zentrale, so Röttgen.
Horst Seehofer plant Treffen mit Trump in München
Einen eigenen Weg im Verhältnis zu den USA geht indes CSU-Chef Horst Seehofer. Unbeeindruckt von der Geldforderung aus Washington plant er ein Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten in München. Dieses ist für Ende April vorgesehen. „Trump ist in einer demokratischen, freien Wahl zum US-Präsidenten gewählt worden. Das muss man respektieren. Diesen Respekt vermisse ich in diesen Tagen“, sagte er mit Blick auf Röttgens Angebot, Bio-Saft nach Washington zu schicken. „Er setzt mit Konsequenz und Geschwindigkeit seine Wahlversprechen Punkt für Punkt um“, lobte Seehofer den US-Präsidenten. Dieser dankte es dem bayerischen Ministerpräsident per Twitter: „Ich liebe Crazy Horst, ein großartiger Kerl. Ich liebe seine Idee der Obergrenze. Wird Bayern auch eine Mauer bauen?“
Für Seehofers Trump-freundlichen Kurs hagelte es jedoch Kritik aus der CDU-Zentrale. Deshalb ruderte der CSU-Chef am Samstag ein Stück zurück: Donald Trump sei zwar nach wie vor jederzeit willkommen in München, hieß es aus der bayerischen Staatskanzlei. Allerdings werde die Landesregierung es dem Weißen Haus gleichtun und der US-Regierung in Zukunft jeden Besuch einer amerikanischen Delegation in Rechnung stellen. Mit dem US-Konsulat in München habe sich die CSU-Führung dafür bereits auf einen Preiskatalog geeinigt. Von nun an sollen bei Staatsbesuchen in Bayern Oktoberfestpreise gelten. Sollte Donald Trump also tatsächlich bald nach Bayern reisen – die Maß Bier dürfte ihn dann 10,70 Euro kosten.
Liebe Leserinnen und Leser, Sie haben es sicherlich bemerkt: bei dem obigen Artikel handelt es sich um unseren diesjährigen Aprilscherz. Die Aussagen der genannten Unionspolitiker sind zwar tatsächlich wörtlich so gefallen, wie in dem Text zitiert – jedoch alle in einem anderen Zusammenhang als oben dargestellt. Der Rest ist frei erfunden. April, April! Ihre vorwärts-Redaktion