"Wenn ein Spielzeug Gift einthält, wird es verboten. Gleiches muss auch für Finanzprodukte gelten, wenn sie schädlich sind", sagte Müntefering am Montag im Anschluss an eine Sitzung des SPD-Vorstandes. Ein Großteil der Finanzkrise sei auf unseriöse Finanzprodukte zurückzuführen, betonte der SPD-Chef. Gemeinsam mit den Banken müsste nun über Regeln nachgedacht werden.
Scharfe Kritik übte Müntefering an Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann. Dieser hatte in einem Interview gesagt, seine Bank werde auf gar keinen Fall Mittel aus dem Finanzmarkt-Rettungspaket in Anspruch nehmen. Die Einlassungen seien nicht hilfreich gewesen und wohl auf "jugendlichen Übermut" zurückzuführen, sagte Müntefering. Er appelliere an die Banker, sich an dieser Stelle vorsichtig zu bewegen. "Das, was da ausgelöst wird, ist ja gewissermaßen die Diskriminierung desjenigen, der als erster startet."
Zurückhalten äußerte sich Müntefering zu einem möglichen Konjunkturprogramm. "Durch ein Konjunkturprogramm werden nicht unbedingt Arbeitsplätze gesichert. Genau das muss aber das oberste Ziel sein", sagte der SPD-Chef. Es müsse untersucht wo Arbeitsplätze gesichert werden könnten und wie. "Daraus muss dann ein Konzept entwickeltz werden."
Redakteur bei vorwaerts.de bis September 2009, jetzt Redakteur bei Neue Energie, dem Magazin des Bundesverbands für Windenergie