Ein Staat feiert Geburtstag. Vor 65 Jahren erklärte David Ben Gurion die Unabhängigkeit Israels. Das Land hat sich seither rasant entwickelt. Ein Glückwunsch vom Vorsitzenden der deutsch-israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe
Genau vor 65 Jahren, am 14. Mai 1948, erklärte der spätere israelische Ministerpräsident David Ben Gurion die Unabhängigkeit Israels. Ein jüdischer Staat war entstanden.
Israel wurde Heimat für viele Überlebenden des Holocausts, aber auch für Millionen Juden, die aus ihrer Heimat fliehen mussten – sei es aus den arabischen Staaten oder später aus Äthiopien und aus der Sowjetunion.
Heute ist Israel nicht nur die einzige Demokratie im Nahen Osten, sondern gehört mit seinen rund acht Millionen Bewohnern zu den wichtigsten Industriestaaten dieser Welt. Hier wurde der USB-Stick erfunden, die erste Kirschtomate gezüchtet und auch die ersten Chips für Mobiltelefone oder Digitalkameras wurden in Israel entwickelt. Juden aus der ganzen Welt haben in Israel eine neue Heimat gefunden. Rund 20 Prozent der Israelis sind Araber. Sie haben selbstverständlich dieselben Rechte wie Juden.
Mehr als 100 Städtepartnerschaften mit Israel
In den vergangenen Jahrzehnten veränderten sich diese Beziehungen zwischen unserem Land und Israel geradezu radikal. Wenn man heute in Tel Aviv am Strand liegt, wenn man in einen der vielen Restaurants essen geht oder in einem der fast unzähligen Clubs in Tel Aviv tanzt: Überall stößt man auf Deutsche, die in Israel studieren, Urlaub machen oder als Freiwillige tätig sind, aber auch viele, die dort arbeiten oder geheiratet haben. Umgekehrt kann man Berlin schon fast als ein europäisches Mekka für Israelis bezeichnen: Israelische Musiker, Künstler, Forscher und Studenten prägen immer mehr das Hauptstadtbild. In der U-Bahn wird Hebräisch gesprochen und in den Clubs zu israelischer Musik getanzt. Die Israelis in Berlin leisten einen wichtigen Beitrag für das gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben dieser Stadt.
Über 100 deutsche Städte haben Partnerstädte in Israel. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft, dessen Präsident ich seit einigen Jahren bin, gehört mit ihren rund 5000 Mitgliedern zu den größten bilateralen Freundschaftsgesellschaften Deutschlands.
Ein Wald zum Geburtstag
65 Jahre Israel ist – ebenso wie der 150. Geburtstag der SPD – daher allemal ein Grund zu feiern. Gerade als Sozialdemokrat freue mich sehr über die Spendenaktion „Wald der SPD“, die die SPD gestartet hat. Denn Sozialdemokraten spielten und spielen für die deutsch-israelischen Beziehungen eine wichtige Rolle und mit dieser Spendenaktion setzt die SPD ein wunderbares und beispielhaftes Zeichen der Freundschaft.
Die SPD möchte Israel einen „Wald der SPD“ schenken, der in der Negev-Wüste mit Hilfe des Jüdischen Nationalfonds gepflanzt werden soll. Damit setzten die deutschen Sozialdemokraten nicht nur ein Zeichen der Freundschaft, sondern helfen damit auch aktiv mit bei der Begrünung der Wüste. Für einen Wald müssen mindestens 5000 Bäume gepflanzt werden, für jeden Baum wird eine Spende von 10 Euro benötigt.
Ich würde mich daher sehr freuen, wenn die vielen Leserinnen und Leser des vorwärts und Mitglieder der SPD diese Aktion mit einer großzügigen Spende unterstützen würden. Aber auch schon mit 10 Euro kann man einen Baum pflanzen. Für jeden gespendeten Baum gibt es auf Wunsch eine Urkunde sowie eine Spendenbescheinigung.
ist Präsident der deutsch-israelischen Gesellschaft und früherer Wehrbeauftragter der Bundesregierung.