International

Kyoto-Protokoll: Nachfolger dringend gesucht

Der erste Tag verlief schleppend, die Stimmung war eher verhalten. Dabei haben Politiker und Klimaschützer sich für die diesjährige UN-Klimakonferenz in Lima viel vorgenommen.
von Marisa Strobel · 2. Dezember 2014
placeholder

Die Erderwärmung wird sich nicht auf ein beherrschbares Maß begrenzen lassen, wenn nicht bald eine Einigung auf ein neues globales Klimaschutzabkommen gefunden wird. Darüber sind sich die Teilnehmer der UN-Klimakonferenz im peruanischen Lima einig. Doch bislang ist das „Kyoto-Protokoll“, das 2020 ausläuft, ohne Nachfolger. Ein erster Anlauf war 2009 in Kopenhagen gescheitert. In Lima soll nun ein umfassender Entwurf erarbeitet werden. Das fertige internationale Klimaschutzabkommen soll auf der nächsten UN-Klimakonferenz Ende 2015 verabschiedet werden.

Delegierte aus 195 Nationen verhandeln noch bis zum 12. Dezember über die Inhalte eines solchen Abkommens. Ziel ist es, dass sich Industrie- und Schwellenländer auf eine deutliche Reduzierung der Treibhausgase verpflichten und von der Erderwärmung besonders betroffene Entwicklungsländer finanziell unterstützen.

Maximale Erderwärmung von 2 Grad

Derzeit zeichnet sich bis zum Ende des Jahrhunderts eine Erderwärmung von bis zu vier Grad ab – mit katastrophalen Folgen. Bereits heute sind die Auswirkungen der Erderwärmung zu spüren. So haben Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürreperioden zugenommen. Die internationale Gemeinschaft will sich deshalb als Ziel eine maximale Klimaerwärmung von 2 Grad setzen, um schlimmere Katastrophen abzuwenden.

Die Bundesregierung plant, am morgigen Mittwoch ein Klima- und Energiepaket im Kabinett zu verabschieden. Ohne weitere Maßnahmen wird Deutschland sein Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu verringern, nicht mehr rechtzeitig erreichen.

Welche Auswirkungen die Klimaveränderungen auf Deutschland haben werden und was die Politik tun muss, kann und will, darüber schreiben ab morgen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Verbänden in unserer neuen Debatte „Klimawandel“. Über die neuesten Entwicklungen auf der UN-Klimakonferenz informieren wir Sie über unseren Twitter-Account @vorwaerts.

Schlagwörter
Autor*in
Marisa Strobel

ist freie Journalistin in Berlin. Von 2011 bis 2013 hat sie beim vorwärts volontiert.

0 Kommentare
Noch keine Kommentare