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Feministische Politik: Wie Deutschland in der Ukraine hilft

Im Instagram-Live-Talk des „vorwärts“ erklärt Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), wie Deutschland in der Ukraine hilft und was das mit ihrem Credo der feministischen Entwicklungspolitik zu tun hat.
von Jonas Jordan · 7. Juni 2022
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) besucht in Kiew die Mauer der Erinnerung an die gefallenen Soldaten im Krieg gegen Russland.
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) besucht in Kiew die Mauer der Erinnerung an die gefallenen Soldaten im Krieg gegen Russland.

„Das ist wirkliche Solidarität, die man dort sieht und ich fand das sehr beeindruckend“, berichtet Entwicklungsministerin Svenja Schulze von ihrer jüngsten Dienstreise in die Ukraine. Deutschland habe im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit eine langjährige Partnerschaft mit der Ukraine, die in den vergangenen Monaten aufgrund des russischen Angriffskrieges „ganz schnell umgestrickt“ worden sei. Während zuvor kommunale Partnerschaften beim Aufbau der Infrastruktur beispielsweise im Bereich der Energieversorgung im Fokus standen, geht es nun vorrangig darum, in zerstörten Städten Wege freizuräumen und Notunterkünfte zu errichten. 

Schulze berichtet von einem Besuch in Borodyanka, einem Vorort von Kiew. „Das war zum einen schrecklich, zum anderen war es auch toll, zu sehen, dass die Hilfe ankommt und dass es nicht nur um Waffen geht, sondern um langfristige Hilfe für die Menschen vor Ort.“ Für die SPD-Politikerin ist das Vorgehen in der Ukraine auch beispielhaft für die Strategie der Bundesregierung im Hinblick auf eine feministische Entwicklungspolitik. „Wir müssen bei Flüchtlingsunterkünften darauf achten, dass sie auf Frauen mit Kindern ausgerichtet sind“, führt sie mit Blick darauf aus, dass vor allem Frauen mit Kindern auf der Flucht seien.

Allgemein bedeute feministische Entwicklungspolitik, Frauen und Mädchen auch als handelnde Akteurinnen in den jeweiligen Ländern zu sehen. „In der Entwicklungspolitik wird häufig so getan, als seien Frauen nur die Opfer, um die man sich kümmern muss. Das stimmt einfach nicht. Frauen können genauso Beiträge leisten“, macht Schulze klar. Zudem zeichne sich der Grad der Entwicklung einer Gesellschaft auch daran ab, wie sie mit Frauen und Mädchen umgehe.

Das vollständige Gespräch können Sie auf Youtube noch einmal anschauen.

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

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