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Europe turn left: Ein anderes Europa ist möglich

Duisburg, das Zentrum des lebendigen, des jungen Europa? Beim Jugendkongress „Europe-turn left!“ trafen vergangenes Wochenende knapp 1000 junge Menschen zusammen. Jusos, SJD-Die Falken und DGB-Jugend NRW diskutierten darüber, was engagierte Europäer zunehmend wütend macht.
von Die Redaktion · 10. April 2017
Teilnehmer beim Jugendkongress „Europe-turn left!“
Teilnehmer beim Jugendkongress „Europe-turn left!“

Zu allererst zu nennen: Die Solidaritäts-Krise der Europäischen Union. Menschen sterben an den europäischen Außengrenzen, rechte Bewegungen gewinnen an Popularität, Gesundheits- und Sozialsysteme werden angesichts der Bankrotte großer Banken kaputt gespart. Wie passt das zusammen mit der Vorstellung von einem vereinten Europa ohne Grenzen, in der viele junge Menschen aufgewachsen sind? Um Strategien gegen diesen Wahnsinn zu finden, sollte die Jugendkonferenz „Europe-turn left!“ Antworten auf diese Fragen und Lösungen für diese Probleme geben. Aufgerufen hatten Jusos, SJD-Die Falken und die DGB-Jugend Nordrhein-Westfalen.

Sozialismus, Demokratie und Solidarität

Wo in Duisburg einst die Hochöfen qualmten, rauchten spätestens am Samstag die Köpfe. Nach dem umjubelten Auftritt des SPD-Kanzlerkandidaten am Vorabend herrschte am Tag darauf eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Kein Wunder angesichts der ehrgeizigen Vorgabe, am Ende der Debatte ein Manifest entstehen zu lassen, das die Utopien von Sozialismus, Demokratie und Solidarität in klare Worte fasst.

Auf dem Weg dorthin diskutierten die Teilnehmer in vier Themensträngen mit Experten, die extra nach Duisburg gereist waren. Die Palette reichte von einer vorherrschenden Austeritätspolitik und dem Rechtsruck in Europa über die Themen Flucht und Fluchtursachen bis hin zu neuen sozialen Bewegungen, in die gerade junge Aktivisten viele Hoffnungen setzen. Dazu sagte Hanna Lichtenberger vom österreichischen Blog „mosaik“: „Wir müssen das Gemeinsame vor das Trennende stellen – nur so kann es gehen!“ und fasste damit viele Diskussionen des Tages in einem Satz zusammen.

Manifest angekündigt

Das Highlight der Veranstaltung – wie sollte es anders sein – der Samstagabend. Auf der Bühne, von der zuvor Martin Schulz, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei in Europa, Sergei Stanishev, gesprochen hatten, heizten die „Donots“ der wild durcheinander springenden Menge ein. Für die europäische Krise hat die Band eine Message, die aus tausend Kehlen mitgesungen wurde: „We're not gonna take it anymore!“ Der Titel für das angekündigte Manifest – er scheint gefunden.

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