Die gesellschaftliche Wahrnehmung dieses an sich relativ irrelevanten Vorgangs hat vielleicht am besten der in Deutschland für seinen Roman „Der Boxer“ bekannt gewordene Schriftsteller Szczepan Twardoch auf den Punkt gebracht. Er habe durchaus Verständnis für das Verhalten der Geimpften – es gehe schließlich um Leben und Tod. Was er aber verachtenswert finde, sei die Verteidigung dieses Verhaltens durch die Medien- und Kulturelite: „Sie basiert auf der Überzeugung, dass es Menschen gibt, deren Existenz wichtiger und wertvoller ist als die anderer und dies sind natürlich Menschen ihrer Klasse, die ihren Habitus und ihren sozialen Hintergrund teilen.“ Auch der zuletzt immer unglaubwürdiger werdende Underdog-Populismus der PiS dürfte in den letzten Tagen eine kräftige Schutzimpfung erhalten haben.

Dieser Artikel erschien zuerst im IPG-Journal am 7. Januar.