Der Equal Pay Day, der Tag der Entgeltgleichheit, findet in Deutschland am 23. März statt. 21 Tage später als der EU-Aktionstag. Denn Deutschland belegt den drittletzten Platz in der EU-Statistik zur Lohnungleichheit von Mann und Frau.
„Im EU-Durchschnitt verdienen Frauen rund 17 Prozent weniger als Männer. Der europäische Equal Pay Day, der in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet und sich aus der von Eurostat ermittelten Lohnlücke errechnet, macht dies deutlich.
In Deutschland führt uns dieser Tag vor allem eines vor Augen: Die Bundesrepublik liegt in der Statistik des ‚Gender Pay Gaps’ weit hinter dem EU-Durchschnitt. In Deutschland findet der Equal Pay Day am 23. März statt, also ganze 21 Tage später als der europäische Tag für Entgeltgleichheit. Deutsche Frauen müssen also nochmal 21 Tage länger arbeiten als die durchschnittliche EU-Bürgerin, um dasselbe Entgelt zu erhalten, das ihre männlichen Kollegen bereits am 31. Dezember des Vorjahres verdient haben.
Frauen in Deutschland: niedrige Löhne, niedrige Renten
Es ist wichtig und richtig, dass die Europäische Kommission einen europaweiten Equal Pay Day begeht, um in ganz Europa das Bewusstsein für das geschlechtsspezifische Lohngefälle zu schärfen. Denn die Lohnschere hat Auswirkungen auf das gesamte Leben von Frauen: Aufgrund der niedrigeren Löhne und Gehälter erwirtschaften Frauen weniger Vermögen und beziehen niedrigere Renten.
In Deutschland wächst die Lohnlücke von durchschnittlich 23 Prozent zu einer Rentenlücke von sage und schreibe 59 Prozent an. Das führt zu einem großen Armutsrisiko für Frauen, einer enormen Belastung der Sozialkassen und schwächt nicht zuletzt die Inlandsnachfrage durch die eingeschränkte Kaufkraft von Frauen.
Deutschland steht in der EU-Statistik zum Entgeltunterschied auf den hintersten Plätzen. Das können und wollen wir nicht länger hinnehmen. Mit dem 5. Equal Pay Day und einer bundesweiten Aktion zum Schwerpunktthema “Lohnfindung” wollen wir den Druck auf die Entscheider weiter erhöhen und Verantwortungen benennen. Es muss endlich Bewegung in den Prozess kommen; wir wollen nicht länger Schlusslicht in Europa sein.