800.000 Angestellte der Länder bekommen mehr Geld. 5,6 Prozent Lohnsteigerungen in zwei Jahren, darauf einigten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber am Samstag. Keine Einigung wurde jedoch bei der Eingruppierung der 200.000 Lehrer erreicht. Darüber zeigte sich Verdi-Verhandlungsführer Achim Meerkamp gegenüber dem vorwärts verärgert.
Das Ergebnis liegt unter Ihrer ursprünglichen Forderung von 6,5 Prozent Lohnsteigerung. Sind Sie dennoch zufrieden?
Ja, wir sind zufrieden. Es ist wohl noch nie vorgekommen, dass die Forderungen der Gewerkschaften zu 100 Prozent erfüllt wurden. So gesehen, haben wir ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Wir haben eine einheitliche Urlaubsregelung von 30 Tagen erreicht und Übernahmegarantien für Auszubildende. Und wir sind uns einig mit den Arbeitgebern, dass wir das Thema befristeter Arbeitsverträge weiter gemeinsam bearbeiten müssen. Darüber stimmen wir uns kurzfristig ab.
Dennoch klingen Sie nicht euphorisch.
Das liegt sicherlich daran, dass wir bei dem Kernthema Lehrkräfte keine Einigung erzielen konnten. Dabei war ausgesprochen ärgerlich, wie wir von den Arbeitgebern behandelt wurden.
Inwiefern?
Wir haben so lange Verhandlungen geführt, in der Erwartung, die Arbeitgeber würden uns ein Angebot hinsichtlich der Lehrer machen. Dies war nicht so. Wir hätten uns wohl eine Verhandlungsnacht sparen können.
An welchem Punkt konnten Sie sich nicht einigen?
Wir fordern den Einstieg der Arbeitgeber in einen bundeseinheitlichen Tarifvertrag für die Lehrer. Dies konnten wir nicht durchsetzen. Außerdem zeigten die Arbeitgeber keine Bereitschaft, die besondere finanzielle Diskriminierung der Lehrkräfte in Sachsen zu beenden. Ein weiterer Knackpunkt war in diesem Zusammenhang eine Friedenspflicht bis 2014.
Also die Verpflichtung von Lehrern, auf Streik zu verzichten.
Ja, das war ein Weg, den wir nicht mitgehen konnten.