Inland

Wie Düsseldorf verkaufen auch andere Kommunen RWE-Aktien und damit Dividenden

von Stefan Grönebaum · 16. September 2005
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Nachdem die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt angekündigt hat, zu ihrer Entschuldung RWE-Stammaktien im Wert von mehreren Hundert Millionen Euro zu verkaufen, folgen diesem Beispiel andere Kommunen nach. Laut Schätzungen besitzen Kommunen in NRW und Rheinland-Pfalz rund 30 Prozent der Stammaktien von Deutschlands größtem Energieversorgungsbetrieb. Aus Finanznot trennen sich diese von ihrem "Tafelsilber", um ihren Haushalt zu entschulden. Sie verzichten damit aber auf die lukrative jährliche Dividende.

Aktuelles Beispiel ist der Kreis Wesel, in dem der schwarz-gelb dominierte Kreisentwicklungsausschuss die Empfehlung gab, bis zu 200 000 RWE-Aktien zu verkaufen. Der Kreistag entscheidet darüber am 29. September. Allerdings würde der Kreis bereits beim Verlauf der 200 000 Aktien auf rd. 350 000 Euro Dividende jährlich verzichten. Die insgesamt 3, 854 Millionen Stammaktien des Energieriesen brachten dem Kreis Wesel allein im Jahr 2004 die stattliche Dividende von 5,78 Millionen Euro ein, die dem notleidenden Kreisetat zufloss.

So droht im Kreis Wesel wie anderenorts ein Ausverkauf, der langfristig die Dividenden- bzw. Gewinnquelle der Kommunen verschließt, vom Verlust an kommunalem Einfluss auf das Handeln des größten deutschen Energieerzeugungsunternehmens einmal abgesehen.

Info: Gerhard Patzelt, Pressestelle Kreis Wesel , Tel. (0281) 207-2142.

Autor*in
Stefan Grönebaum

war von 1994 bis 1998 Büroleiter und Persönlicher Referent des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rüdiger Fikentscher.

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