Inland

Weniger Einkommen als 1991

von Vera Rosigkeit · 28. November 2006
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In Deutschland haben die Haushalte im Jahr 2005 weniger Geld zur Verfügung als noch im Jahr 1991. Das durchschnittliche Nettojahreseinkommen habe sich zwar in diesem Zeitraum um 30 Prozent erhöht, doch durch die Inflationsrate sei die Kaufkraft der Haushalte geringer als vor 15 Jahren, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Besonders schlecht sah es bei Arbeitnehmerhaushalten aus. Ihr Einkommen stieg in den letzten 15 Jahren um 25 Prozent, während das der Selbstständigen um 38 Prozent stieg.

Höhere Sozialabgaben, weniger Tarif

Zwei Gründe spielen für das schlechte Abschneiden der Einkommen von Arbeitern eine ursächliche Rolle: Zum einen der Anstieg direkter Steuern und der Sozialbeiträge. Blieben von einem Einkommen 1991 noch 56,8 Prozent nach Abzug von Lohnsteuern und Sozialbeiträgen übrig, waren es 2005 nur noch 53,3 Prozent. Die Sozialabgabenlast für Arbeitnehmer stieg von 11,7 auf 13,3 Prozent. "Hier wird deutlich, dass ein Großteil der Kosten der deutschen Einheit über die Sozialversicherungssysteme finanziert wird," schreibt der Berliner Tagesspiel am Dienstag. Der zweite Grund liegt in der bescheidenen Lohnentwicklung. Kürzung tariflicher Zulagen, so überhaupt noch eine Tarifbindung vorliegt, sind die Regel.

Quelle: Der Tagesspiegel

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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