Warum junge Arbeitnehmer*innen auf Scholz als Kanzler setzen
Florian Gaertner/photothek.de
„Es ist wichtig, als Betriebsrätin oder als Betriebsrat Olaf Scholz und die SPD bei der Bundestagswahl zu wählen, weil ich mir sicher bin, dass er auch die Transformation der Automobilindustrie anpackt“, sagt Manuel Bunge. Er ist stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der Kostal GmbH. Das Familienunternehmen aus Lüdenscheid stellt u.a. Elektronik-Bauteile für Autos her: ein klassischer Zuliefer-Betrieb, der vom Umbau der Autoindustrie weg vom Verbrennungs- hin zum Elektromotor besonders betroffen ist. „Diese Transformation darf nicht passieren, ohne, dass die Beschäftigten beteiligt werden“, meint Bunge.
Mehr als 2.000 Unterschriften von jungen Arbeitnehmer*innen
Am Dienstag hat er SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz deshalb mehr als 2.000 Unterschriften von jungen Betriebsrät*innen, Gewerkschafter*innen, Auszubildenden und Beschäftigten übergeben. „Die SPD ist die Partei, die keinen Ausstieg aus der deutschen Industrieproduktion, sondern den Einstieg in eine sozial-ökologische Industriegesellschaft schaffen wird“, heißt es in dem Aufruf „Starke Zukunft für Arbeitnehmer*innen – nur mit Olaf Scholz und der SPD“, unter dem sich die Unterschriften finden.
Die Unterzeichner*innen sprechen sich darin u.a. für einen Mindestlohn von zwölf Euro, eine sozialdemokratische Industriepolitik und bessere Arbeitsbedingungen etwa in Kitas und Pflegeeinrichtungen aus. Auch die von der SPD geforderte Ausbildungsgarantie und das Recht auf Weiterbildung unterstützen sie. „Die SPD ist die Partei, die gute Arbeit der Zukunft sichern wird – in Deutschland und auch weltweit“, sind die Unterzeichner*innen überzeugt.
Scholz verbreitet Optimismus
Gemeinsam mit zwei Kolleg*innen von IG Metall und IG BCE übergab Manuel Bunge die Unterschriften am Dienstag in Wolfsburg. Hier hatte Olaf Scholz im Gespräch mit der Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzenden von Volkswagen, Daniela Cavallo, für Optimismus mit Blick auf die Transformation der Industrie geworben. „Wir haben die Chance, dass das gut ausgeht“, betonte Scholz. Bereits in der vergangenen Woche hatten sich 18 Betriebsrät*innen großer deutscher Unternehmen für Scholz als Bundeskanzler ausgesprochen.
Dirk Bleicker
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.