Die NDP hatte zum Beginn der Legislatur 12 Abgeordnete. Davon haben zwischenzeitlich drei die Fraktion wegen interner Querelen verlassen. Ein weiterer wurde ausgeschlossen.
Tillich erhielt 66 Stimmen und damit drei mehr als notwendig. Da die Regierungskoalition aus CDU und SPD insgesamt über 68 Sitze im sächsischen Landtag verfügt und nur ein Unions-Abgeordneter
krankheitsbedingt fehlte, muss ein Vertreter dem Sorben die Stimme verweigert haben.
Sachsens erster Regierungschef aus dem Osten
Tillich ist der erste ostdeutsche Ministerpräsident Sachsens. Er folgt dem Sauerländer Georg Milbradt nach, der gestern nach sechs Jahren im Amt im Zuge der Affäre um die Sachsen LB
zurückgetreten war. Bereits am Samstag hatte Tillich ihn als CDU-Landesvorsitzenden abgelöst. Auf einem Sonderparteitag in Zwickau erhielt er knapp 98 Prozent der Stimmen.
"Da Tillich eine Ost-Biografie hat, wird er zu manchen Themen einen anderen Zugang haben und vielleicht einen besseren Draht finden", begrüßte Sachsens SPD-Chef und stellvertretender
Ministerpräsident Thomas Jurk den Amtsantritt. "Er ist ein anderer Charakter als Georg Milbradt."
Wer Stanislaw Tillich tatsächlich ist, werden die Sachsen jedoch wohl noch herausfinden müssen. Als "zurückhaltend bis zur Unkenntlichkeit" bezeichnen ihn die Medien. Vielleicht wird der
Blick nach dem 18. Juni klarer sein. Für diesen Tag ist Tillichs erste Regierungserklärung geplant.
Quellen: Berliner Tagesspiegel, taz (27.5.), www.spiegel.de
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