"Die Vision ist Wirklichkeit geworden", war sich Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit sicher. Die Arbeitslosigkeit gehe zurück, die Wirtschaft erhole sich. Es gelte nun, die
Stärken der ostdeutschen Bundesländer gezielt zu fördern: Das so genannte "Gießkannenprinzip" sei durch eine zielgenaue Förderung ersetzt worden, erklärte Wowereit.
Pioniere der Zukunft
Wo liegen sie nun, die Stärken der Region? Auf dem Feld der Erneuerbaren Energien ist der Osten auf dem Vormarsch. Windenergie, Solarenergie, Bio-Kraftstoff-Produktion: Die Märkte der Zukunft
entwickeln sich derzeit besonders gut in den neuen Bundesländern. Als "Motor der dritten industriellen Revolution" bezeichnete Berlins Bürgermeister Wowereit Ostdeutschland.
"Wir sind Pioniere auf den Märkten der Zukunft", freute sich Umweltminister Sigmar Gabriel. Eine aktuelle Studie bestätigt das enorme Wachstumspotenzial der grünen Märkte: Bis 2020 wird sich
das Marktvolumen der Umweltindustrie voraussichtlich auf zwei Billionen Euro verdoppeln. "Klimaschutz ist die intelligenteste Form der Wirtschaftspolitik", unterstrich Gabriel. Der
Entwicklungsvorsprung auf dem Feld der Erneuerbaren Energien mache Deutschland langfristig unabhängiger von Rohstoffen. Auch im Technologie-Export liege eine enorme Chance - gerade wenn die großen
Volkswirtschaften der Welt den Klimawandel einleiten.
Magnet Berlin
Die Metropole Berlin gehöre zur Ostregion, betonte Klaus Wowereit. Er setzt auf die Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft und auf den Medienstandort Berlin. Die Magnetwirkung der
Hauptstadt müsse wellenartig auf die gesamte Region ausstrahlen.
Auch Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee sprach davon, die "Stärken zu stärken". Es gelte die Lokomotiven zu fördern, denn diese Wachstumskerne könnten die Regionen mitziehen. Eine besondere
Chance für Ostdeutschland sieht der Verkehrsminister auch in den Märkten der neuen EU-Mitgliedsstaaten. Die Exporte Richtung Osten seien überproportional hoch. So sind Tiefensee und Wowereit einig,
dass man sich von diesen Märkten nicht abschotten dürfe.
"Viel erreicht, viel zu tun"
Bei aller Freude über die positive Entwicklung war sich das "Forum Ostdeutschland" der Probleme der Region bewusst. So ist etwa die Arbeitslosigkeit immer noch doppelt so hoch wie im Westen.
Besonders das Thema Langzeitarbeitslosigkeit sei weiterhin ungelöst, betonte Tiefensee. Darüber hinaus wurde deutlich, dass die Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft dringend intensiviert
werden muss. "Es gilt das Motto: Viel erreicht, viel zu tun", resümierte Tiefensee.
Es war ein spannender Blick auf ostdeutsche Potenziale und aktuelle Entwicklungen. Zukunftschancen und Erfolge wurden sichtbar ohne Probleme zu ignorieren.
Birgit Güll
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