Inland

Unbekannte schmieren Hakenkreuz an Falken-Büro

In der Nacht zum Mittwoch haben Unbekannte ein Hakenkreuz auf eine Stele am Bundesbüro der „Falken“ geschmiert. Die Jugendorganisation wertet die Attacke als Ergebnis der „rassistisch aufgeladenen Debatte“ über Flüchtlinge.
von Kai Doering · 3. Februar 2016
Kautsky-Haus
Kautsky-Haus

Sie kamen im Schutz der Dunkelheit. In der Nacht zum 3. Februar haben Unbekannte ein Hakenkreuz auf eine Gedenkstele am Luise & Karl-Kautsky-Haus geschmiert. Es ist Sitz des Bundesvorstands der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken. Als „Angriff auf unseren Verband und all das, wofür wir stehen“, wertet der Falken-Bundesvorsitzende Immanuel Benz die Schmiererei.

Eine Ursache für die Attacke sieht Benz in der derzeitigen politischen Auseinandersetzung über den Umgang mit Flüchtlingen. „Angesichts einer aktuell derart offen rassistisch aufgeladenen Debatte und der staatlichen Flüchtlingspolitik ist es leider weder zufällig, noch verwunderlich, dass sich solche Angriffe wieder häufen“, sagt er. Zuletzt hatten vor allem Übergriffe auf Journalisten für Furore gesorgt. Die AfD-Frauen Frauke Petry und Beatrix von Storch hatten sich am Wochenende für den Einsatz von Schusswaffen gegen Flüchtlinge ausgesprochen.

Farbbeutel-Attacken auf SPD-Büros

„Die SPD steht im Kampf gegen Rechtsextremismus Seite an Seiten mit den Falken“, versprach SPD-Chef Sigmar Gabriel als Reaktion auf die Schmierereien per Twitter. Und der Vorsitzende der Landes-SPD Jan Stöß schrieb: „Berlin ist eine freie und weltoffene Stadt. Das lassen wir uns nicht nehmen.“ Erst am 1. Februar waren die Büros der Berliner Abgeordneten Joschka Langebrinck und Lars Oberg Opfer von Farbattacken geworden. Eine Nacht später wurde das Wohnhaus der Bundestagsabgeordneten Eva Högl beschmiert. Zu diesen Anschlägen haben sich inzwischen Linksextreme bekannt. „Das werden wir nicht hinnehmen“, sagt Jan Stöß. „Wir haben die Berliner Polizei aufgefordert, diese Straftaten mit allem Nachdruck zu verfolgen.“

Und auch die Falken, deren Einrichtungen in den vergangenen Jahren immer wieder Opfer von rechtsextremen Attacken bis hin zu zwei Brandanschlägen wurden, lassen sich nicht unterkriegen. „Von unserem antifaschistischen Engagement lassen wir und garantiert nicht abhalten“, verspricht die Bundesvorsitzende Josephin Tischner.

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Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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