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Studie zeigt: Hubertus Heil liegt richtig mit Recht auf Homeoffice

Homeoffice bedeutet für viele Arbeitnehmer*innen weniger Stress und mehr Produktivität im Beruf. Das belegt eine neue Studie. Sie zeigt, dass Arbeitsminister Hubertus Heils Vorstoß für ein gesetzliches Recht auf Homeoffice gut begründet ist.
von Lars Haferkamp · 22. Juli 2020
Will ein gesetzliches Recht auf Arbeiten im Homeoffice: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (l.) am 8.7.2020 im Bundeskabinett, im Hintergrund Außenminister Heiko Maas (r.)
Will ein gesetzliches Recht auf Arbeiten im Homeoffice: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (l.) am 8.7.2020 im Bundeskabinett, im Hintergrund Außenminister Heiko Maas (r.)

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will im Herbst ein Gesetz vorlegen für ein Recht aufs Arbeiten von zu Hause. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) lehnt ein solches Gesetz ab. Nun bekommt der Arbeitsminister Schützenhilfe von einer wissenschaftlichen Studie der Krankenkasse DAK.

Studie: 56 Prozent sind zu Hause produktiver

Die Forschungsinstitute IGES und Forsa hatten für die DAK-Studie 7000 Beschäftigte zum Thema Homeoffice vor und während der Corona-Pandemie befragt. Das Ergebnis: Viele Arbeitnehmer*innen bewerten das Arbeiten von zu Hause positiv. Es bedeutet für sie nicht nur mehr Zeit für die Familie und weniger Stress, sondern häufig auch mehr Produktivität bei der Arbeit.

56 Prozent der Befragten, die regelmäßig zu Hause arbeiten, sagten, sie seien dort produktiver als im Büro. Zwei Drittel erklärten, sie könnten im Homeoffice Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren. Ähnlich viele freuen sich über den Zeitgewinn, seit sie nicht mehr täglich zum Arbeitsplatz pendeln müssen.

77 Prozent wollen Homeoffice behalten

Auch der Stresslevel der Befragten ist im Homeoffice niedriger: Vor der Corona-Pandemie fühlten sich 21 Prozent der Beschäftigten regelmäßig gestresst, in der Krise sind es nur noch 15 Prozent. Der Anteil der Arbeitnehmer*innen, die nie oder nur gelegentlich gestresst sind, stieg von 48 auf 57 Prozent.

Viele wollen das Homeoffice deshalb nicht mehr missen: 77 Prozent der Beschäftigten, die erst seit der Corona-Krise regelmäßig von zu Hause arbeiten, möchten das auch in Zukunft – zumindest teilweise – beibehalten.

Hubertus Heil: Homeoffice keine Pflicht sondern Recht

Genau dazu will ihnen Bundesarbeitsminister Hubertus Heil per Gesetz die Möglichkeit geben. „Ich will niemanden ins Homeoffice zwingen. Aber ich möchte es denen ermöglichen, die es nutzen wollen – sei es für einen Nachmittag, tageweise oder auch für eine längere Zeit“, erklärte er im „Tagesspiegel“.

Heil will mit dem Gesetz auch gegen die negativen Aspekte des Homeoffice vorgehen. Denn die gibt es laut DAK-Studie auch. Denn fast jeder Zweite vermisst danach die klare Trennung zwischen Beruf und Privatleben. Bei den 18- bis 29-Jährigen beklagt das sogar eine Mehrheit von 52 Prozent.

Arbeitsschutz muss auch zu Hause gelten

„Wir brauchen klare Regeln“, betont deshalb Arbeitsminister Hubertus Heil. „Homeoffice darf nicht zu einer Entgrenzung der Arbeit führen. Es geht nicht, dass Beschäftigte rund um die Uhr arbeiten oder von ihnen erwartet wird, dass sie immer erreichbar sind.“ Arbeitsschutz müsse es selbstverständlich auch im Homeoffice geben.

Die Kritik der Arbeitgeberverbände (BDA) an seinen Gesetzesplänen weist Heil zurück. „Ich kenne viele Unternehmer, die wissen, dass das Angebot von Homeoffice Teil einer modernen Arbeitswelt ist“, sagte er gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Diese fortschrittlichen Kräfte werden den Arbeitgeberverbändern sicher erklären, dass man von Arbeitnehmern nicht immer nur Flexibilität abfordern kann, sondern sie ihnen auch ermöglichen muss.“

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