Inland

Steinbrück fordert mehr ethische Verantwortung von Topmanagern

von Die Redaktion · 12. Mai 2006
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Zugleich erteilte der Minister Forderungen nach einer umfassenden Deregulierung eine Absage. Steinbrück machte deutlich: "Es gibt Bereiche der Gesellschaft, wo die Anwendung des Marktes nicht funktioniert."

"Werteorientierte Unternehmensführung und Corporate Governance" ist der Titel eines Thesenpapiers, das eine Arbeitsgruppe von Managern unter Federführung des Volkswagen-Vorstandsmitglieds Reinhold Kopp erstellt hat. Darin bekennen sich Topmanager zu einer ethischen Verantwortung. Zudem enthält das Papier die Forderung nach mehr Transparenz, etwa durch Offenlegung der Vorstandsgehälter.

Damit wollen die Manager der zunehmenden "Entfremdung zwischen Unternehmen und Gesellschaft entgegenwirken". Peer Steinbrück sprach sich für eine Veränderung der Kommunikation aus. "Wir erreichen nicht die Menschen, die wir erreichen wollen", sagte der Finanzminister. Es gelte vor allem jene anzusprechen, die Globalisierung "als eine Art Keule" empfänden.

Steinbrück sprach von einer "Bringschuld" der Wirtschaft im Hinblick auf Information. Nur ein geringer Teil der Bevölkerung wisse über ökonomische Zusammenhänge bescheid.

In dem 14-seitigen Papier unterstreichen die Manager auch die Bedeutung der betrieblichen Mitbestimmung. Auf der Unternehmensebene sei "der Nachweis, dass sie schadet", zumindest nicht erbracht, äußerte sich Autor Reinhold Kopp allerding schon deutlich zurückhaltender.

Manuel Preuten

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