Knapp neun Prozent der 2007 vom
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut in der Hans-Böckler-Stiftung
befragten Betriebe haben in den vergangenen drei Jahren Betriebsteile an andere Standorte verschoben. In fast 70 Prozent der Fälle liegt der neue Standort in Deutschland und nicht wie vermutet, in
Osteuropa oder Asien, sondern innerhalb Deutschlands. Um Kosten zu sparen oder neue Märkte zu erschließen, werden in der Regel nur einzelne Abteilungen verlegt.
Arbeitsplatzabbau
Das geht aus der jüngsten WSI-Betriebsrätebefragung hervor, die repräsentativ für Betriebe ab 20 Mitarbeitern mit gesetzlicher Arbeitnehmervertretung ist. Ergebnis:
Knapp die Hälfte aller Verlagerungen ksoten Arbeitsplätze. Und in jedem dritten betroffenen Unternehmen verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen. Das gilt sowohl für den Heimatstandort als
auch für die Mitarbeiter am neuen Standort.
Zunehmender Arbeitsdruck
Außerdem berichten über 90 Prozent der Betriebsräte, dass der Arbeitsdruck bei den Beschäftigtene durch die Standortverlagerung zugenommen habe. In 80 Prozent hat nach Aussage der
Arbeitnehmervertreter das Betriebsklima gelitten. Zudem gibt es häufig organisatorische Schwierigkeiten: In vier von fünf Betrieben kommt es zu Kommunikationsproblemen zwischen den Standorten.
Quelle:
"Böckler Impuls 02/2008"
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.