Häufig sind Städte und Gemeinden Vorreiter, wenn es darum geht, mit innovativen Ideen voranzugehen. Dies ist nicht nur bei außergewöhnlichen Regierungsbündnissen der Fall (s. akutelle
DEMO-Ausgabe), sondern auch bei ökologischen Inhalten. So basiert z.B. das Erneuerbare Energiengesetzt (EEG), das im Jahr 2000 in Kraft trat, in erster Linie auf der kostengerechten
Einspeisevergütung, die in vielen Kommunen schon lange vorher für Ökostrom gezahlt wurde.
"Unser Ziel ist es, eine Verbindung zwischen Bundes- und Kommunalebene herzustellen, um gegenseitig voneinander zu lernen", nannte Matthias Miersch, nachhaltigkeitspolitischer Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, den Grund, die Tagung zu veranstalten. Klimaschutz funktioniere nur dann, wenn das Motto "global denken, lokal handeln" beherzigt werde.
Mit kleinen Schritten ans Ziel
Auf eine Formel brachte es Beate Weber, ehemalige Oberbürgermeisterin der Stadt Heidelberg: "Handeln vor Ort bringt die Welt voran." Dass dies tatsächlich so ist, berichtete Weber aus eigener
Erfahrung. So fanden Ideen aus Heidelberg in der japanischen Partnerstadt Kumamoto Anwendung. Im Gegenzug wurden Verfahren aus dem Fernen Osten an den Neckar geholt. "Viele kleine Schritte an
vielen kleinen Orten können sehr viel verändern", ist Weber überzeugt. Man dürfe sich nur nicht entmutigen lassen, wenn dadurch der Weg länger werde.
"Neue Ideen haben auf kommunaler Ebene eine viel größere Chance umgesetzt zu werden als irgendwo sonst", nannte Angelika Zahrnt einen weiteren Vorteil lokalen Handelns. Die Ehrenvorsitzende
des "Bunds fürs Umwelt- und Naturschutz" (BUND) stellte die Aktivitäten ihres Verbands für den kommunalen Klimaschutz vor. So initiierte der BUND z.B. eine "Sonnenwette" zwischen Bremen und
Hannover. Die Herausforderung: Wer motiviert mehr Bürger Geld zu spenden, um eine möglichst große Solaranlage zu bauen? Letztlich gewann die Stadt Bremen, doch Solaranlagen wurden sowohl an der
Elbe als auch an der Leine gebaut.
Auf einem "Markt der Möglichkeiten" auf der Plenarsaalebene des Bundestags standen schließlich die Praktiker im Vordergrund. Über 40 Städte, Gemeinden und Initiativen, die sich mit Ideen und
Projekten für den Klimaschutz in ihrer Kommune einsetzen, nutzten die Gelegenheit sich auszutauschen und beherzten den Ratschlag Beate Webers: "Gucken Sie bei anderen ab!"
Zu der Veranstaltung ist eine Broschüre mit den Rahmen- und Kontaktdaten aller Aussteller des Marktes der Möglichkeiten erschienen. Diese kann bei der AG Nachhaltigkeit bestellt werden.
Kontakt:
Arbeitsgruppe Nachhaltige Entwicklung in der SPD-Bundestagsfraktion
Dr. Matthias Miersch
Tel. 030/22771116
ag-pbne-spd@bundestag.de
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